Lippenherpes: Wie man Herpes an der Lippe behandeln kann
Schmerzhafte Bläschen:Wie man Lippenherpes schnell wieder loswird
von Julia Zipfel
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Es kribbelt, brennt und ein paar Stunden später sind sie da: unschöne Herpesbläschen. Im Internet finden sich viele Tipps, die schnelle Besserung versprechen. Was wirklich hilft.
Herpesbläschen kommen oft zum ungünstigsten Zeitpunkt. Wer sie hat, will sie möglichst schnell wieder loswerden. Tipps von der Hautärztin.18.04.2024 | 4:14 min
Bei einem Lippenherpes, auch Herpes labialis genannt, bilden sich schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Bläschen, typischerweise an einer Seite der Lippe. Auslöser der Infektion ist das Herpes-simplex-Virus Typ 1. Das Virus kann über die Flüssigkeit in den Bläschen leicht durch Küssen, Berührung oder gemeinsam benutzte Gegenstände übertragen werden.
Das Herpesvirus verbleibt nach einer Ansteckung ein Leben lang im Körper und kann immer wieder ausbrechen, erklärt Christiane Bayerl, Hautärztin von den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Sie weiß: Um die Bläschen loszuwerden, greifen Betroffene oft zu allen möglichen Mitteln.
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Hausmittel gegen Lippenherpes
Angeblich sollen Hausmittel einen Lippenherpes schneller abheilen lassen. Dazu gehören Zahnpasta, Alkohol, Hamamelis oder Zinksalbe. Sie sollen die Bläschen austrocknen, damit sie schneller verkrusten. Das funktioniert zwar, aber die Austrocknung beschleunigt nicht den Abheilungsprozess.
Eine kühle Kompresse, vorsichtig an die betroffene Stelle gehalten, kann Schmerzen, Rötungen und Schwellungen vorübergehend lindern. Auf Eiswürfel besser verzichten, denn Kälte kann die Lippenhaut schädigen und noch angreifbarer für das Virus machen.
Etwa 90 Prozent der Deutschen sind mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 infiziert. Viele haben keine Symptome, können das Virus aber weitergeben.
Das Virus schlummert in den Nervenzellen der Gesichtsnerven. Ist das Immunsystem geschwächt, wird das Virus reaktiviert und wandert in die oberen Hautschichten. Es kommt zur Bläschenbildung an der Hautoberfläche.
Herpes labiales tritt hauptsächlich an den Lippen auf. Das Virus kann sich in schweren Fällen aber auch in die Mundhöhle und in den Rachenraum ausbreiten.
Ein Lippenherpes heilt unbehandelt innerhalb von ein bis zwei Wochen von alleine wieder ab.
Solange Bläschen zu erkennen sind, ist der Lippenherpes ansteckend. Sind die Bläschen bereits verkrustet, sinkt das Risiko einer Ansteckung.
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Was hilft noch gegen Lippenherpes?
Teebaumöl und Zitronensaft richten gegen das Herpesvirus nichts aus, da sie die Viren nicht bekämpfen. Teebaumöl kann außerdem eine schwere Kontaktallergie auslösen.
Honig schützt vor äußeren Einflüssen wie Schmutz, hat aber keine direkte Heilwirkung auf die Bläschen. Auch Zitronenmelisse wird oft empfohlen. Eine Creme mit Zitronenmelisse kann die Wundheilung fördern, beschleunigt aber nicht das Abklingen der Infektion.
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Bei Herpes an der Lippe: Bläschen nicht öffnen
Viele glauben, dass die Bläschen schneller abheilen, wenn man sie öffnet. Das ist gefährlich, denn die Flüssigkeit in den Bläschen ist hoch ansteckend. Wer das Bläschen öffnet oder eine offene Herpesstelle berührt, kann die Viren über die Flüssigkeit mit den Fingern verteilen. Besonders im Auge kann das zu Entzündungen mit schwerwiegenden Folgen führen.
Das Öffnen der Bläschen beschleunigt den Heilungsprozess nicht. Im Gegenteil: Bakterien können eindringen und eine Superinfektion auslösen. Während der Infektion sollte man generell besonders auf Hygiene achten.
Spezielle Pflaster bei Lippenherpes
In Apotheken und Drogerien gibt es spezielle Pflaster für Lippenherpes. Sie schützen das Bläschen vor Schmutz und reduzieren das Risiko, das Virus durch Körperkontakt an andere weiterzugeben. Das in den Pflastern enthaltene Hydrokolloid soll die Wundheilung fördern. Eine antivirale Wirkung haben diese Pflaster oder Patches aber nicht.
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Starke Mittel gegen Lippenherpes
Gegen Herpes gibt es kein Wundermittel. Nur Salben mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir stoppen die Vermehrung der Viren und die Ausbreitung der Infektion. Sie sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich und sollten fünf- bis siebenmal täglich dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Am besten schon bei den ersten Anzeichen.
Sind Herpesbläschen nach zehn Tagen nicht abgeheilt, rät die Expertin, zum Hautarzt zu gehen. Denn in seltenen Fällen kann es auch bei Lippenherpes zu Komplikationen wie einer bakteriellen Infektion kommen.
Ein Lippenherpes tritt immer dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt oder gefordert ist, etwa bei einer Erkältung. Stress, Hormonschwankungen und intensive Sonneneinstrahlung sind weitere Auslöser.
Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und Stressabbau helfen, das Immunsystem zu stärken.
Vor allem im Sommer und in Gebieten mit starker Sonneneinstrahlung, zum Beispiel am Meer oder in den Bergen, sollten die Lippen mit einer speziellen Lippenpflege mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden.
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