Frauen-DFB-Pokal-Viertelfinale: Das sind die Favoriten

    Runde der letzten 8 am Dienstag:Frauen-DFB-Pokal: Wer kommt ins Halbfinale?

    von Frank Hellmann
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    Am Dienstag steigt das Viertelfinale im DFB-Pokal der Frauen. In drei Spielen gibt's klare Favoriten. Nicht ganz so leicht dürfte es Titelverteidiger VfL Wolfsburg haben.

    Die Wolfsburgerin Lena Gössling (l) jubelt mit dem Pokal vor ihren Mitspielerinnen am 04.07.2020 in Köln.
    Titelverteidiger VfL Wolfsburg tritt bei der TSG Hoffenheim an.
    Quelle: dpa

    Frankfurt gegen Duisburg hieß im deutschen Frauenfußball mal ein Duell, in dem sich die Besten begegneten. Unvergessen das DFB-Pokalfinale 2003, als die Frauen noch das Vorspiel im Berliner Olympiastadion zu den Männern bestritten.
    Damals unterlief Martina Voss-Tecklenburg für den FCR Duisburg im letzten Spiel ihrer aktiven Karriere kurz vor Schluss ein Eigentor, das den 1. FFC Frankfurt mit Birgit Prinz zum Cupsieger machte. Erst mit einigem Abstand sollte die spätere Bundestrainerin über ihr Missgeschick schmunzeln können.

    Dienstag, 18.30 Uhr

    • TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg
    • Bayer Leverkusen - SGS Essen
    • Carl Zeiss Jena - Bayern München
    • Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg
    Von allen vier Partien wird es zeitnah nach dem Abpfiff Videos mit Spielberichten geben bei ZDFheute und DFB-Pokal bei sportstudio.de.

    Während jetzt Eintracht Frankfurt und der MSV Duisburg im Viertelfinale des DFB-Pokals (Dienstag 18.30 Uhr) im Stadion am Brentanobad aufeinandertreffen, sind die anderen beiden Frauenvereine längst Geschichte. Die neuen Trägerklubs befinden sich in ganz unterschiedlichen Positionen: Während der MSV mit seinen in der Bundesliga noch sieglosen Frauen womöglich absteigt, verfolgt die Eintracht ambitionierte Ziele.

    Der VfL Wolfsburg will Tradition fortsetzen

    Nach dem überflüssigen Aus in der Champions League will Frankfurts Trainer Niko Arnautis "alles dransetzen, ins Halbfinale einzuziehen, damit unser Traum aufs Finale weiterlebt". Der 1. FFC Frankfurt gewann den Pokal zuletzt 2014 - danach begann die Dominanz des VfL Wolfsburg, der seitdem die Trophäe nicht mehr hergab.
    Die Frauen des VfL Wolfsburg mit dem DFB-Pokal
    Rekordkulisse in Köln und fünf Tore: In einem lange Zeit spannenden Pokal-Finale schlägt der VfL Wolfsburg den SC Freiburg mit 4:1 und sichert sich zum zehnten Mal den Cup.18.05.2023 | 5:19 min
    Der Titelverteidiger tritt nun bei der TSG Hoffenheim an. Für Wolfsburgs Nationalspielerininnen Jule Brand und Chantal Hagel ist es ein besonderes Spiel, sie kehren an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. "Die Erfolge in den vergangenen Jahren zeigen, dass der DFB-Pokal der Wettbewerb des VfL Wolfsburg ist. An diese Tradition wollen wir anknüpfen", sagt die 25-Jährige Hagel.

    Wir müssen von Beginn an zeigen, dass wir ins Halbfinale gehören.

    Chantel Hagel, VfL Wolfsburg

    Meister FC Bayern beim Zweitligisten Carl-Zeiss Jena

    Auf der Papierform leichter hat es der Meister FC Bayern bei Carl-Zeiss Jena, auch wenn der Zweitligist auf dem Weg unter die letzten Acht immerhin den Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg (1:0) und den ambitionierten Regionalligisten Viktoria Berlin (3:1) rauswarf.
    Im Tor der Thüringerinnen steht die 18 Jahre alte Jasmin Janning, die derzeit noch ihre Abiturprüfungen absolviert. "Wir sind natürlich krasser Außenseiter", sagt das Ausnahmetalent vom Sportinternat in Jena:

    Ich mache mir auch keine großen Gedanken darüber, wie wir das Spiel gewinnen können. Wir sollten es einfach genießen.

    Jasmin Janning, Torhüterin des FC Carl Zeiss jena

    Bayer Leverkusen erstmals in großer Arena

    Das Viertelfinale komplettiert das West-Duell Bayer Leverkusen gegen SGS Essen, wobei der Werksklub seine Spielerinnen mit dem Umzug in die BayArena anspornt.
    "Das ist für uns alle noch eine Extramotivation, 100 Prozent auf den Platz zu bringen", sagt U20-Nationalspielerin Sofie Zdebel. "Schon vor einem Jahr war die Rede davon, dass der Verein uns das ermöglicht. Wir freuen uns riesig, dass es jetzt soweit ist." Gut möglich also, dass im Halbfinale die namhaften Lizenzvereine dann unter sich sind.

    Großer Nachholbedarf gegen dem Männerfußball

    In seinem "Wachstums- und Professionalisierungsplan" hält der DFB fest, dass "der Frauenfußball gegenüber dem Männerfußball "in der Organisation 70 Jahre, im Bundesliga-Betrieb 34 Jahre und als Live-Medienprodukt 21 Jahre im Rückstand" ist. Die Strahlkraft der reichweitenstarken Marken spielt nach wie vor die Schlüsselrolle, die Lücke langsam zu schließen.
    Auch der 1. FC Köln etwa will da ein Zeichen setzen und lässt das Bundesligaspiel gegen Werder Bremen (Sonntag 14 Uhr) im großen Stadion steigen. Vor einem Jahr strömten 38.365 Fans zum Heimspiel gegen Frankfurt und sorgten für eine neue Bestmarke in der Bundesliga. Wenige Wochen später war an diesem Schauplatz erstmals auch das Pokalfinale ausverkauft, das traditionell als fröhliches Familienfest zelebriert wird.
    Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) und Genessee Puntigam (Köln) im Zweikampf.
    Auch 38.365 Zuschauer haben nichts genützt: Die FC-Fußballerinnen haben vor Rekordkulisse mit 0:2 gegen stark aufspielende Frankfurterinnen verloren.23.04.2023 | 5:59 min

    Schon mehr als 16.500 Final-Tickets verkauft

    Aktuell hat der DFB für das Endspiel an Christi Himmelfahrt (9. Mai) 16.510 Tickets verkauft. Einen Tag vor dem Viertelfinale, teile der Verband auf Anfrage mit, sei man damit "sehr zufrieden".

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