Dramatische Lage in Krankenhäusern in Gaza
Mit jedem Tag verschlechtert sich die humanitäre Lage im Gazastreifen - vor allem auch in den Krankenhäusern. Bis Sonntag mussten laut WHO mehr als die Hälfte der Krankenhäuser in dem Küstenstreifen schließen.
Diejenigen, die noch in Betrieb seien, könnten nur in sehr begrenztem Umfang Notdienste, lebensrettende Operationen und Intensivpflege anbieten.
Israel: Waffen unter Kinderklinik gefunden
Die größte Klinik des Gebiets, Al-Shifa-Krankenhaus, musste den Betrieb herunterfahren. Das israelische Militär vermutet im Tunnelsystem unter der Erde eine Kommandozentrale der Terrororganisation Hamas.
Israelische Soldaten haben nach Darstellung der Armee zudem zahlreiche Waffen im Keller eines Krankenhauses in der Stadt Gaza gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend.
Laut den israelischen Streitkräften fliehen immer mehr Kämpfer der Hamas in den Süden des Gazastreifens. Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte, die Hamas habe die "Kontrolle in Gaza" verloren.
WHO-Sprecher und Nahost-Experte bei ZDFheute live
Wie ist die aktuelle Versorgungslage in Gaza? Wie kritisch ist die Lage in den Krankenhäusern? Und geht mit der sich zuspitzenden humanitären Lage die Taktik der Hamas auf?
Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit dem ZDF-Korrespondenten Michael Bewerunge in Tel Aviv, Christian Lindmeier von der WHO und dem Nahost-Experten Gil Yaron.
Gaza-Krankenhäuser: Bidens Erwartung an Israel
Die dramatische Lage des Al-Shifa-Krankenhauses ruft auch die internationale Gemeinschaft auf den Plan. US-Präsident Biden mahnt Israel seit Wochen zu einem maßvollen Vorgehen im Gazastreifen - auch jetzt findet er eindringliche Worte für den US-Verbündeten im Nahen Osten:
Großbritannien fordert von Israel längere humanitäre Feuerpausen, um palästinensische Zivilisten zu schützen und Hilfsgüter zu verteilen:
Macron fordert Waffenstillstand für Gaza
Zuletzt hatte der französische Präsident Emmanuel Macron in der BBC auf eine Waffenruhe gedrungen und andere Staats- und Regierungschefs aufgefordert, das ebenfalls zu tun.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Sonntagabend gegen einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen ausgesprochen, weil das der Hamas Zeit zur neuen Aufrüstung gäbe. Humanitäre Pausen zur Rettung von Verwundeten könnten hingegen sinnvoll sein, sagte der SPD-Politiker.
Mit Material von ZDF, AP, AFP, dpa und Reuters