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Chaos bei Awdijiwka-Rückzug?

Nach Russlands Einnahme der monatelang umkämpften Kleinstadt wächst der Druck auf Kiew. Was bedeutet der Fall von Awdijiwka? ZDFheute live mit Militärexperte Nico Lange.

Videolänge:
35 min
Datum:
21.02.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 21.02.2025

Awdijiwka: Ukrainische Soldaten von Putins Truppen gefangen

Am Wochenende hat sich die ukrainische Armee aus dem seit Monaten hart umkämpften Awdijiwka zurückgezogen. Neuen Medienberichten zufolge soll der Rückzug – entgegen bisheriger Aussagen – chaotisch verlaufen sein. Soldaten kritisieren, dass der Abzug schlecht organisiert gewesen sei.

Es habe keine gepanzerten Evakuierungsfahrzeuge gegeben, um die Truppen aus dem Gebiet herauszuholen. Zudem sei der Befehl so spät gekommen, dass es für viele keine Möglichkeit mehr zur Flucht vor Putins Soldaten gegeben habe. Viele seien auf sich allein gestellt gewesen.

Die New York Times berichtet zudem, dass beim Fall Awdijiwkas hunderte ukrainische Soldaten in russische Gefangenschaft geraten sein könnten. Die Militärführung in Kiew bestätigt das grundsätzlich, allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen. Außerdem, so berichtet CNN, soll es die Anordnung gegeben haben, verwundete Soldaten zurückzulassen.

Militärexperte Lange bei ZDFheute live

Hat die neue Militärführung in Kiew beim Rückzug aus Awdijiwka versagt? Und wie wirkt sich das auf die Moral der ukrainischen Armee aus?

Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit dem Militärexperten Nico Lange. Außerdem im Stream: ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf in der Ukraine.

Fall von Awdijiwka größter Rückschlag seit Monaten

Der Fall von Awdijiwka gilt als einer der größten Rückschläge für die ukrainische Armee seit der Aufgabe von Bachmut Mitte des vergangenen Jahres. Noch vor der russischen Invasion vor zwei Jahren zählte Awdijiwka über 30.000 Einwohner – mittlerweile sollen es noch etwa 1.000 sein. Die Stadt gilt als weitgehend zerstört.

Inzwischen wächst auch an anderen Frontabschnitten der Druck auf die ukrainischen Truppen immer weiter.

Erst kürzlich tauschte Selenskyj den Armeechef aus

Erst vor rund zwei Wochen hat Präsident Selenskyj die ukrainische Militärführung umgebildet. Der bei den Soldaten beliebte Armeechef Saluschnyj wurde durch den bisherigen Chef der Bodentruppen Syrskyj ersetzt. Selenskyj begründete den Schritt mit der gescheiterten Gegenoffensive im Sommer 2023.

Der Rückzug der ukrainischen Soldaten aus Awdijiwka war Syrskyjs erste bedeutende Entscheidung als neuer Armeechef. Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag bezeichnete Selenskyj den Rückzug als "logische, gerechte und professionelle Lösung" zum Schutz der Soldaten.

Fehlender Munitionsnachschub aus dem Westen

Für Experten und Beobachter hat auch der fehlende Munitionsnachschub von westlichen Partnern zum Fall von Awdijiwka beigetragen. US-Präsident Biden machte sogar die Untätigkeit des US-Kongresses für den neuerlichen Rückschlag verantwortlich.

Die Demokraten ringen seit Wochen mit den Republikanern um ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine – die Zustimmung des Repräsentantenhauses steht noch aus. 

Mit Material von dpa und Reuters.

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