Update am Abend: Vorsicht vor Kritik am Kriegsherrn
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Update am Abend:Vorsicht vor Kritik am Kriegsherrn
von Anna Grösch
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Guten Abend,
ein weiterer Gegner Putins muss ins Straflager. Wladimir Kara-Mursa wurde heute von einem Gericht in Moskau zu 25 Jahren Haft verurteilt. Sein Verbrechen: unter anderem Hochverrat. Er hatte es gewagt, den russischen Einmarsch in die Ukraine zu kritisieren. Kara-Mursa hatte kurz nach Kriegsbeginn gesagt, Russland werde von einem "Regime von Mördern" regiert.
Wie viele Opfer die russische "Spezialoperation" schon gekostet hat - dazu gibt die Ukraine eigentlich keine Hinweise. In einem Interview hat der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow nun gesagt:
Mehr als 50.000 Menschen kamen im Februar türkischen Angaben zufolge bei dem schlimmsten Erdbeben seit Jahrzehnten in der Türkei ums Leben, wie viele Menschen seit Februar 2022 in der Ukraine durch Luftschläge, Minen, Erschießungen oder Gefangenschaft gestorben sind, lässt sich nur erahnen:
In fast 14 Monaten Krieg haben die Streitkräfte Russlands und der Ukraine hohe Verluste erlitten. Genaue Zahlen gibt es nicht. Andeutungen lassen Schlimmes erahnen.
Nicht zu erahnen dagegen ist ein Ende dieses Kriegs. Umso größer war die Aufmerksamkeit, die der Chef der Söldnergruppe Wagner am Wochenende für einen Blogbeitrag bekommen hat. Darin schrieb er, dass es notwendig sei, "irgendeinen dicken Punkt hinter die militärische Spezial-Operation zu setzen". Eine Möglichkeit dafür wäre zum Beispiel, deren Ende unter Erreichung aller Ziele zu verkünden. "Und in gewisser Hinsicht haben wir sie ja auch wirklich erreicht."
Der russische Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin hat mit einem Blogeintrag zum Ukraine-Krieg Aufsehen erregt. Dort deutet Prigoschin ein mögliches Ende von Russlands Angriffskrieg an.
Wie Kriegsherr, Entschuldigung, der Herr der Spezialoperation, Wladimir Putin, das sieht, ist nicht bekannt. Vielleicht sollte sich aber auch Prigoschin in Acht nehmen. Der Wagner-Chef hat in den vergangenen Wochen immer wieder mit Kritik an der Kriegsführung und politischen Ambitionen auf sich aufmerksam gemacht. Und wer sich mit Putins Gegnern in Russland beschäftigt hat, zuletzt mit dem verurteilten Kara-Mursa, weiß, wie Putin mit Menschen umgeht, deren Kritik zu laut wird.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
London warnt vor Minengefahr in der Ukraine: Die Temperaturen werden milder, die Landwirtinnen und Landwirte arbeiten wieder vermehrt auf den Feldern - und begeben sich dabei womöglich in tödliche Gefahr. Davor warnt der britische Geheimdienst. Bereits mehr als 750 Opfer durch Minen habe es seit Beginn des Kriegs gegeben, vor allem in den Gebieten um Cherson und Charkiw.
Söders Akw-Idee verpufft: Söders Vorschlag, die Atomkraft in die Zuständigkeit der Länder zu stellen, findet wenig Anklang. Noch nicht einmal bei denen, die auch für längere Akw-Laufzeiten sind.
Expertenrat warnt vor Aufweichung des Klimagesetzes: 2022 hat Deutschland weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2021. Doch die Ziele wurden nicht überall erreicht. Unter anderem gibt es Nachholbedarf in den Bereichen Bauen und Verkehr. Der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung spricht nun eine Warnung aus.
Droht den Baby-Boomern Wohnungsnot im Alter? Es gibt zu wenige Wohnungen in Deutschland, insbesondere barrierefreie Wohnungen. Für eine alternde Gesellschaft wird das zum Problem.
Kämpfe im Sudan gehen weiter: Seit Samstag eskaliert die Gewalt zwischen Paramilitärs und der Armee. Zwei Männer kämpfen im Sudan um die Macht, das Land droht in einen Bürgerkrieg abzurutschen. Auch am Montag wird von Schüssen und Explosionen in der Hauptstadt Khartum berichtet.
Grafik des Tages
Die Bundesregierung hat sich auf ein Klimaschutzprogramm für Gebäude geeinigt - denn auch durch Wohnen werden im deutschen Durchschnitt noch jede Menge Emissionen verursacht.
EVP-Chef Martin Weber plädiert dafür, mit Tunesien Verhandlung über ein neues Flüchtlingsabkommen zu führen, ähnlich wie die Vereinbarung mit der Türkei. Schlepperbanden müsse gemeinsam das Handwerk gelegt werden, sagt Weber.
Quelle: ZDF
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Gibt es einen Gott? Diese Frage treibt viele Menschen um - darunter auch Harald Lesch in einer Episode seiner Dokureihe "Die großen Fragen". Philosophen verzweifelten an ihr, es wurden Kriege geführt wegen ihr und viele Menschen ringen ihr ganzes Leben damit. Doch die Wissenschaft kann verblüffende Antworten auf eine der ganz großen Fragen des Lebens geben. (45 Minuten)
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