Update am Morgen: Lautes Schweigen zur Reichsbürger-Razzia

    Update

    Update am Morgen:Dröhnendes Schweigen zur Reichsbürger-Razzia

    von Nicole Diekmann
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    Nicole Diekmann

    Guten Morgen,

    haben Sie sich auch gewundert über die Aussagen zu den vergangene Woche festgenommenen mutmaßlichen Terroristen rund um Reichsbürger Prinz Heinrich XIII.? Zum Beispiel von Seiten der CDU? Oder auch von den beiden AfD-Chefs, Alice Weidel und Tino Chrupalla? Oder präziser: Haben Sie sich auch gewundert, dass da gar nichts kam? 
    Die Wandlung von Weidel und Chrupalla zu U-Booten ist fast schon logisch: Eine der Festgenommenen saß vier Jahre lang für die AfD im Bundestag. Alice Weidel lobte Birgit Malsack-Winkemann noch 2019 vor laufenden Kameras als "tolle Politikerin". Und vorvergangene Woche erst nahm Chrupalla sie öffentlich in Schutz; als sie wieder in ihren alten Beruf zurückkehren durfte. Als Richterin. Als Repräsentantin eines Rechtssystems, eines Staates also, von dem sie sich zwar bezahlen ließ, den sie aber auch umstürzen wollte. 
    Das ist dann doch ein wenig zu viel und zu offensichtliche Nähe, als dass selbst die um Ausreden selten verlegene AfD-Doppelspitze die Frage nach der Kontaktschuld einfach so wegargumentieren könnte und stattdessen lieber aufs Abtauchen setzt. Umso gespannter erwarten wir, was die beiden heute sagen: Wie an jedem Dienstag einer Bundestags-Sitzungswoche beraten auch heute die Fraktionen und stellen sich in diesem Rahmen den Fragen der Presse. Mal sehen, welche Strategie Weidel und Chrupalla sich zurechtgelegt haben. 
    Aber auch vor der Pressewand der Unions-Fraktion wird heute Gedränge herrschen. Dort nämlich wird Friedrich Merz von der Presse erwartet. Der in den vergangenen Tagen plötzlich auch wirkte, als hätte er ein Schweigegelübde abgelegt. Kein Wort, kein Tweet zur "Reichsbürger-Razzia". Das ist erstens auffällig, weil Merz für vornehme Zurückhaltung nicht bekannt ist. Zum Beispiel wenn er - zweitens - die sogenannten Klimakleber als "kriminelle Straftäter" bezeichnet. 
    Das Schweigen des Merz' - es ist so dröhnend, dass die Antwort seines Generalsekretärs auf die Frage nach den Gründen dafür das Dröhnen noch verstärkte: Die Haltung seines Chefs dazu sei doch klar, antwortete Mario Czaja in unserem Morgenmagazin darauf. Und bediente sich damit einer der hilfloseren Polit-Floskeln. 
    Die Journalisten werden Merz heute also höchstwahrscheinlich zwei Fragen zum Themenkomplex stellen: einmal die, was er zu dem Vorgang sagt. Und, inzwischen fast noch wichtiger, warum erst jetzt.
    Ich wünsche Ihnen einen entspannten Tag
    Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj schlägt Russland Abzug zu Weihnachten vor: Mit diesem Schritt könne Russland seine wahren Absichten erkennen lassen, sagte Selenskyj in einer Videoschalte zum Gipfel der G7. Sollte Russland seine Armeen aus der Ukraine abziehen, würde dadurch eine zuverlässige Einstellung der Kampfhandlungen erreicht. "Und ich sehe keinen Grund, warum Russland dies nicht jetzt tut, zu Weihnachten", so Selenskyj.
    Strack-Zimmermann bestätigt weitere Waffenlieferungen: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat die Lieferung weiterer deutscher Waffen in die Ukraine bestätigt. Bei "RTL Direkt" sagt sie: "Es sind weitere Panzerhaubitzen geliefert worden, inzwischen 24 Stück." Vom Flugabwehrpanzer "Gepard" würden "weitere sechs, sieben Geschütze" geliefert.
    Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka: Die schweren Kämpfe um die Ortschaften im Osten der Ukraine dauern nach Angaben aus Kiew an. Dort seien mehrere Vorstöße russischer Truppen abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montagabend mit. Aus Cherson im Süden der Ukraine wurden mehrere Angriffe mit russischen Mehrfachraketenwerfern gemeldet. Dort habe es Tote und Verletzte gegeben, hieß es.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Attac kämpft für seine Gemeinnützigkeit: Das Anti-Globalisierungsnetzwerk kämpft seit Jahren vor verschiedenen Gerichten um seine Gemeinnützigkeit. Heute befasst sich das Verwaltungsgericht Berlin mit dem Fall. Das Finanzamt Frankfurt hatte Attac 2014 die Gemeinnützigkeit aberkannt.
    Bewegungsgipfel in Berlin: Bewegungs- und Sportmangel ist in allen Altersgruppen weit verbreitet. In Deutschland sind die Zahlen vor allem bei Teenagern alarmierend. Die Politik will heute beraten, woran das liegen könnte. Es gibt viel zu tun in Sachen Bewegung, meint der Sportwissenschaftler Klaus Pfeifer im Interview.
    Urteil zum Terroranschlag in Nizza 2016 erwartet: Gut sechseinhalb Jahre nach dem wohl islamistisch motivierten Terroranschlag in Nizza mit 86 Toten und Hunderten Verletzten wird in Paris ein Urteil gegen acht mutmaßliche Unterstützer des Attentäters erwartet. Das Gericht will die Entscheidung um 17 Uhr verkünden.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Der Korruptionsskandal im Europaparlament zieht weiter Kreise. ZDFheute live hat mit den EU-Abgeordneten Daniel Caspary (CDU/Fraktion EVP) und Erik Marquardt (Grüne/Fraktion EFA) gesprochen, wie anfällig die EU für Korruption ist. (32 Minuten)

    Fußball-WM in Katar

    Was steht heute bei der WM an: Wer setzt sich im WM-Halbfinale durch? Den Auftakt machen heute Argentinien und Kroatien, ehe am Mittwoch Frankreich und Marokko aufeinandertreffen. Joti Chatzialexiou, sportlicher Leiter der DFB-Teams, tippt auf Argentinien und Frankreich - und empfiehlt einen eher unbekannten Spieler.
    Ergebnisse, Spielplan und Hintergründe gibt es gebündelt auch auf unserer Themenseite zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022.

    Sport
    :FIFA Frauen WM 2023

    Die Fußball-WM 2023 in Autralien/Neuseeland live im ZDF. Exklusive Livestreams, Highlights, Liveticker, Infos rund um das DFB-Team und Hintergründe zur WM.
    sportstudio live: FIFA Frauen-WM 2023

    Zahl des Tages

    150. Mit so vielen Meteoren pro Stunde rechnet die Vereinigung der Sternfreunde am 14. Dezember zum Höhepunkt des Geminiden-Sternschnuppenstroms. Da das mitten am Tag liegt, lohnt es sich, auch in der Nacht davor und danach in den Himmel zu blicken. Dann können Sternschnuppenjäger immerhin auf 30 bis 60 verglühende Objekte am Nachthimmel hoffen. Darunter könnten auch besonders helle Objekte sein. 

    Weitere Schlagzeilen

    Gesagt

    Ich habe erreicht, was ich wollte. Es ist bewiesen, dass eine Frau das kann.

    Annemarie Renger

    Vor 50 Jahren - am 13. Dezember 1972 - wurde Annemarie Renger zur ersten Frau an der Spitze des Bundestages. Sie wurde zur Präsidentin des Parlaments in einer Zeit, als Frauen nicht ohne Zustimmung ihres Ehemanns arbeiten durften und gesetzlich zur Haushaltsführung verpflichtet waren. Abgeordnete war Renger bis 1990.

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden27.04.2024 | 2:09 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag scheint häufig die Sonne. Mehr Wolken und etwas Schnee sind an den Küsten und am Nachmittag auch im Südwesten unterwegs. Die Temperatur steigt auf Werte von minus 5 bis plus 2 Grad.
    Wettervorhersage für den 13. Dezember 2022
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider
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