Update am Morgen: Ernüchternde Hilfs-Bilanz für die Ukraine

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    Update am Morgen:Ernüchternde Hilfs-Bilanz für die Ukraine

    von Susanne Biedenkopf
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    Susanne Biedenkopf

    Guten Morgen,

    dass in der Ukraine die Werte von Freiheit und Demokratie und damit auch die Werte der regelbasierten Welt verteidigt werden, das ist im Westen unbestritten. Gerungen aber wird seit Kriegsbeginn um die Frage, in welchem Umfang wir diesen Kampf unterstützen, militärisch und finanziell. Und in der Gemengelage von Forderungen, Absagen, Zaudern, Ankündigungen, Unterstützungsbeschlüssen und unerwarteten Lieferschwierigkeiten - nicht nur bei Kampfpanzern - kann man schon einmal den Überblick verlieren.
    Es ist ein Verdienst des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), mit dem sogenannten "Ukraine Support Tracker" regelmäßig die Fakten und Zahlen des Krieges zu analysieren und aufschlussreich einzuordnen. In der heute veröffentlichten Ausgabe haben sich die Kieler die Unterstützungen des Jahres 2022 vorgenommen.
    Dabei wird erkennbar, dass die USA als Taktgeber vorangehen, während die Europäer eher zögerlich folgen. Die bilateralen Hilfszusagen aus Deutschland summierten sich auf 6,15 Milliarden Euro. Viel Geld, gewiss. Aber, so heißt es in den Ausführungen, "allein der zur Entlastung der Verbraucher beschlossene Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket haben mit Kosten von 5,65 Milliarden Euro eine ähnliche Größenordnung".
    Insgesamt wurden allein in Deutschland mit dem "Doppel-Wumms" 250 Milliarden Euro an Subventionen angekündigt, um die Folgen der Energiekrise für Verbraucher und Unternehmen abzufedern. Auch die Energiepakete anderer EU-Länder waren im Schnitt zehnmal so hoch wie die Hilfen für die Ukraine.
    Eine ernüchternde Bilanz. Hinzu kommt, dass die Hilfszusagen in den vergangenen Monaten wenig berechenbar waren, im Sommer stark zurückgingen und erst im November und Dezember neue Höchststände erreichten.
    Was Deutschland laut DIW durch den Ukraine-Krieg an Wirtschaftsleistung verliert:
    Vor diesem Hintergrund werden die lauten Forderungen nach mehr Unterstützung aus der Ukraine verständlicher. Mit seinem überraschenden Besuch in Kiew hat US-Präsident Joe Biden gestern ein wirkmächtiges Zeichen gesetzt - und er hat zusätzliche Unterstützung zugesagt. Ein Signal auch nach Europa.
    Kommen Sie gut durch den Tag
    Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    "Die Ukraine hält uns in Sicherheit": Die Ex-Sowjetrepublik Moldau sieht sich zunehmend durch Russland bedroht. Präsidentin Sandu warb dafür, Kiew zu helfen - das helfe auch ihrem Land.
    Ukrainischer Außenminister bei Nato-Chef: Kuleba wird am Dienstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel erwartet. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat ihn und EU-Außenbeauftragten Borrell zu Beratungen eingeladen.
    Entscheidet sich in der Ukraine die Zukunft der Weltordnung? Das sagt zumindest Präsident Wolodymyr Selenskyj. Seiner Ansicht nach gehe es bei diesem Krieg auch um die Gestaltung künftiger globaler Beziehungen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Rede an die Nation von Putin: Kurz vor dem Jahrestag des Ukraine-Kriegs wird der russische Präsident Wladimir Putin seine 18. Rede zur Lage der Nation halten. Neben dem Krieg wird Putin nach Kremlangaben auch über die aktuelle Lage in Russland sprechen, ebenso über die Wirtschaft und die Sozialpolitik.
    Biden zu Besuch in Polen: Ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda steht für US-Präsident Joe Biden in Warschau auf dem Programm, ebenso eine Rede vor dem Königsschloss.
    Joe Biden
    21.02.2023 | 1:26 min
    Baerbock und Faeser reisen ins türkische Erdbebengebiet: Sie wollen sich vor Ort im türkisch-syrischen Grenzgebiet ein Bild der deutschen Hilfslieferungen machen. Gleichzeitig bringen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) noch zusätzliche Hilfsgüter nach Gaziantep mit und wollen sie dem türkischen Katastrophenschutz übergeben. Am Montagabend gab es in der Provinz Hatay wieder schwere Erdstöße.
    Bestatter aus Deutschland helfen dabei, die restlichen Toten aus den Trümmern zu bergen:
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Ausführlich informiert

    • WISO spezial: Was hat der Krieg bei uns verändert? (41 Minuten)
    • ZDFheute live: Greift China in den Ukraine-Krieg ein? (30 Minuten)

    Grafik des Tages

    Grafik: Vor 30 Jahren wurde die Berliner Tafel gegründet
    Quelle: ZDF

    Vor 30 Jahren, am 21. Februar 1993, hat Sabine Werth in Berlin die erste Tafel gegründet - diese verteilt nicht verkaufte Lebensmittel an bedürftige Menschen. Heute gibt es fast 1.000 Tafeln in ganz Deutschland. Statt obdachloser Menschen sind inzwischen Geringverdiener und Geflüchtete die größte Kundengruppe.

    Weitere Schlagzeilen

    Gesagt

    Als Kind habe ich Menschen, die 60 Jahre wurden, immer für steinalt gehalten.

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird heute 60 Jahre alt - "ein schwieriger Geburtstag für mich", wie er im Interview mit dem "Stern" sagte. Bekannt wurde Lauterbach als der Politiker mit der Fliege. In der Corona-Zeit ist er dann zu einem der wohl polarisierendsten Politiker Deutschlands geworden.

    Die Nachrichten im Video

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden19.04.2024 | 1:45 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag gibt es im Süden und Südwesten wieder viel Sonne. Im Norden ist es wechselnd oder stark bewölkt und zwischen der Nordsee und Sachsen kann es etwas regnen. Die Luft erwärmt sich auf 8 bis 16 Grad.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Katrin Meyer
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