Mit einer Aussage über Trumps Anhänger hat US-Präsident Biden für eine Kontroverse gesorgt.
Quelle: dpa
US-Präsident
Joe Biden hat Kritik des Trump-Lagers auf sich gezogen, weil er dessen Anhänger scheinbar als "Müll" bezeichnet hat.
Bei einem Wahlkampfgespräch am Dienstag bezog sich der
Demokrat darauf, dass ein Comedian bei einer Veranstaltung Trumps das US-Außengebiet Puerto Rico als "Insel aus Müll" bezeichnet hatte. "Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer", sagte Biden. "Seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos und sie ist unamerikanisch."
Sehen Sie hier, was Biden genau gesagt hat
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Kamala Harris oder Donald Trump? Beide Kontrahenten kämpfen auf der Zielgerade weiter um Stimmen. Am Abend fand Harris‘ Abschlusskundgebung an der National Mall in der Hauptstadt Washington statt.30.10.2024 | 2:27 min
Trump-Lager greift Biden-Aussage sofort auf
Donald Trump und seine Wahlkampfkampagne sprangen sofort darauf an. "Diese Leute. Schrecklich, schrecklich - schrecklich, so eine Sache zu sagen", sagte Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Der Ex-Präsident verglich die Äußerung mit einem Kommentar der Demokratin Hillary Clinton, die 2016 gegen Trump angetreten war. Clinton hatte damals gesagt, die Hälfte der Unterstützer Trumps seien "deplorables" (Beklagenswerte). "Müll ist schlimmer, denke ich, oder?", sagte Trump.
Sein Vize-Präsidentschaftskandidat
J.D. Vance nannte die Worte Bidens "ekelhaft". Die amtierende Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftsbewerberin
Kamala Harris "und ihr Chef Joe Biden greifen die Hälfte des Landes an", sagte Vance.
In sieben sogenannten Swing States liegen die Kandidaten auch diesmal besonders eng beieinander. 2020 entschied Biden sechs davon für sich und wurde so US-Präsident.29.10.2024 | 1:21 min
Biden-Lager: "Falsch verstanden worden"
Das Weiße Haus erklärte, der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden. Dem offiziellen Transkript des Weißen Hauses zufolge ging der Satz noch weiter - und Biden habe als Müll nicht die Anhänger selbst, sondern Äußerungen mit "Dämonisierung von Latinos" bezeichnet.
Auch Biden selbst teilte wenig später auf der Online-Plattform X mit, er habe die Rhetorik gemeint. "Das ist alles, was ich sagen wollte."
Post von Joe Biden
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Empörung nach Müll-Aussage über Puerto Rico
Biden nahm in dem Telefonat Bezug auf die Kontroverse um den geschmacklosen Scherz bei einem großen Wahlkampf-Event von Trump. Bei der Kundgebung Trumps am Sonntagabend in New York hatte der Comedian Tony Hinchcliffe nicht nur gesagt, Puerto Rico sei eine "Insel aus Müll" sondern zugleich auch über Latinos behauptet, sie liebten es, "Babys zu machen".
Umfragen sehen eine Woche vor der US-Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Harris wolle besonders Frauen von republikanisch wählenden Männern erreichen, so USA-Expertin Clüver Ashbrook.29.10.2024 | 13:44 min
Die Äußerung Trumps löste heftige Empörung in Puerto Rico aus. Für den
Republikaner könnte das kurz vor der
US-Wahl zum Problem werden. Denn allein im hart umkämpften und möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania leben rund 500.000 Puerto Ricaner.
Trump bemühte sich am Dienstag im Sender Fox News weiter um Schadensbegrenzung. "Ich weiß nicht, ob es eine große Sache ist oder nicht, aber ich möchte nicht, dass jemand böse oder dumme Witze macht", sagte der Republikaner. "Wahrscheinlich hätte er nicht da sein sollen." Trump betonte: "Jedes Mal wenn ich rausgehe, sehe ich jemanden aus Puerto Rico, sie umarmen und küssen mich." Er fügte hinzu: "Ich habe ein unglaublich gutes Verhältnis zu Puerto Rico und dem puerto-ricanischen Volk."
Mehr zur US-Wahl finden Sie hier in unserem Blog:
Georgias Wahlleiter Raffensperger warnt vor "gezielter Desinformation" und sieht ausländische Einmischung durch ein Fake-Video in den sozialen Medien. Alle News zur US-Wahl hier.
Quelle: dpa, AFP, AP