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Fregatte "Hessen" im Roten Meer:Drohnen-Panne und drohendes Munitionsproblem
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Die Fregatte "Hessen" schießt im Roten Meer auf die Drohne eines Verbündeten. Zudem könnte es schwierig werden, Munitionsnachschub zu bekommen, sagt CSU-Politiker Hahn.
Die Bundeswehr-Fregatte "Hessen" hat bei ihrem Einsatz im Roten Meer unwissentlich auf eine Drohne eines verbündeten Landes geschossen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Stempfle, berichtete am Mittwoch, dass das deutsche Kriegsschiff bereits am Montag eine Drohne im Einsatzgebiet gesichtet habe, die zunächst keiner der verbündeten Nationen zugeordnet werden konnte. Daraufhin habe die "Hessen" versucht, diese Drohne abzuschießen, was aber nicht gelungen sei.
Der Fall hat sich insofern aufgelöst, als es keine Drohne war, die feindlich war, wie sich aber erst im Nachhinein herausgestellt hat.
Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Stempfle
Welchem Land diese Drohne im Nachhinein zugeordnet wurde, sagte Stempfle nicht. Er betonte aber ausdrücklich, dass es vor dem Beschuss eine Abfrage der "Hessen" bei allen verbündeten Nationen gegeben habe, bei der kein Land eine eigene Drohne im Einsatzgebiet gemeldet habe.
Erst später stellte sich dann heraus, dass es sich um eine nicht gemeldete Drohne handelte. Der "Spiegel" berichtete, dass es sich um eine US-Drohne handelte, das entspricht auch dpa-Informationen.
Hahn: Fregatte "Hessen" hat Munitionsproblem
Neben der Drohnen-Panne droht der zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer eingesetzten deutschen Fregatte auch ein Munitionsproblem, wie CSU-Politiker Florian Hahn der "Welt" sagte:
Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte 'Hessen' nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt.
Florian Hahn (CSU), verteidigungspolitischer Sprecher der Union
"Wenn die Bestände also leer geschossen sind, kann die Marine sie nicht mehr nachfüllen - und muss die Fregatte abziehen", so Hahn. Der Wehrexperte warf der Ampel-Koalition vor, diesen Sachverhalt gegenüber der Opposition seit Monaten verschleiert zu haben. "Das Parlament hat also einen Einsatz beschlossen, ohne zu wissen, dass es offensichtlich ein Munitionsproblem der Fregattenklasse 124 gibt", sagte Hahn.
Huthis greifen seit Monaten Schiffe an
Die "Hessen" war im Rahmen der EU-Marinemission "Aspides" zum Schutz der Handelsschifffahrt mit 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord in die Region entsandt worden. Seit mehreren Monaten greift die pro-iranische Huthi-Miliz, die viele Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrolliert, Schiffe im Roten Meer an, einer wichtigen internationalen Handelsroute.
Die USA und Großbritannien reagierten mit Angriffen auf Huthi-Stellungen im Jemen. So wollen sie weitere Attacken auf Frachtschiffe verhindern.
Bundeswehr könnte weitere Soldatinnen und Soldaten schicken
Die Fregatte war nach Angaben der Bundeswehr am Wochenende im Einsatzgebiet eingetroffen. Der Bundestag hatte das Mandat zur Beteiligung der Bundeswehr an der EU-Mission am Freitag gebilligt. Dem Mandat zufolge kann sich die Bundeswehr mit bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten an der Mission beteiligen.
Die "Hessen" ist eine von drei Fregatten der so genannten Sachsen-Klasse, die besonders für die Flugabwehr geeignet sind. Laut dem Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, stellt sich die Fregatte auf Angriffe mit Raketen, Drohnen und ferngesteuerten "Kamikaze-Booten" ein.
Am Dienstag hatte sie einen Angriff der Huthi-Rebellen abgewehrt und zwei Drohnen abgeschossen:
Quelle: dpa, AFP
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