Israel befreit Geiseln bei Einsatz in Rafah

    Zahlreiche Tote und Verletzte:Israel befreit Geiseln bei Einsatz in Rafah

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    Israel hat den Raum Rafah im Süden des Gazastreifens massiv angegriffen - und offenbar zwei Geiseln gerettet. Palästinensischen Angaben zufolge starben mehr als 100 Menschen.

    Nahostkonflikt - Befreite Geiseln treffen ihre Familien
    Bei dem Einsatz im Süden von Gaza ist es Israel zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Krieges gelungen, zivile Geiseln in einer Rettungsaktion aus der Gewalt der Hamas zu befreien. 12.02.2024 | 2:45 min
    Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei in den Gazastreifen verschleppte Geiseln befreit. Es handele sich um zwei Männer im Alter von 60 und 70 Jahren, teilten die Streitkräfte in der Nacht mit.
    Die Hamas erklärte indes, bei israelischen Luftangriffen auf Rafah seien rund 100 Menschen getötet worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
    Schwierige Lage in Rafah.
    Die humanitäre Lage in Rafah ist schlecht. Laut Israel ist es die letzte Stadt in Gaza, die noch von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert wird.12.02.2024 | 1:46 min

    Männer waren aus Kibbuz entführt worden

    Bei der gemeinsamen Operation der israelischen Armee, des Geheimdiensts Schin Bet und der israelischen Polizei seien "zwei israelische Geiseln gerettet worden, Fernando Simon Marman (60) und Louis Har (70)", hieß es in der Mitteilung des Militärs.
    Gerettet wurden die Männer den Angaben zufolge in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen. Sie seien in guter Verfassung.
    Die Männer seien am 7. Oktober von Terroristen aus einem Kibbuz entführt worden, als die militant-islamistische Hamas und andere Extremistengruppen im Süden Israels Massaker mit rund 1.200 Toten verübten und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten.
    Der Großangriff löste den Gaza-Krieg aus. Vor der Befreiung der beiden Geiseln am Montag schätzte Israel, dass noch 132 Geiseln in Gaza festgehalten wurden, 29 sollen demnach tot sein.
    Sebastian Rafah im heute journal am 11.02.2024
    Israel plant eine Bodenoffensive in Rafah. Ein Team der deutschen Hilfsorganisation Cadus ist vor Ort in Gaza. Gründer Sebastian Jünemann berichtet von der aktuellen Situation.11.02.2024 | 6:21 min

    Befreite Geiseln treffen ihre Familien

    Der Schwiegersohn des 70 Jahre alten Befreiten sagte israelischen Medien, die Familie habe die Mitteilung in der Nacht bekommen und die vier erwachsenen Kinder seien direkt ins Krankenhaus gefahren. Trotz der mehr als viermonatigen Geiselhaft sei er in vergleichsweise guten Zustand, er sehe nur etwas dünn und blass aus.
    Post von Yoseph Haddad, israelischer Journalist
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    "Er ist etwas schockiert von dem ganzen Trubel", sagte der Schwiegersohn dem israelischen Sender Kan vor dem Schiba-Krankenhaus nahe Tel Aviv. Dorthin wurden die Männer nach ihrer Befreiung mit einem Hubschrauber gebracht.
    "Er hat weniger erzählt, was ihm passiert ist, und wollte eher wissen, wie es uns geht, den Kindern und den Enkelkindern." Er habe sich auch an die Geburtstage aller Angehörigen erinnert.
    Eine ältere Frau geht am 11. Februar 2024 in Rafah im südlichen Gazastreifen inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der militanten Palästinensergruppe Hamas an Jugendlichen vorbei, die sich in der Nähe von durch israelischen Beschuss schwer beschädigten Gebäuden aufhalten.
    In Rafah, im Süden des Gazastreifens, fehlt es den Menschen an fast allem. Sie müssen anstehen, für Trinkwasser und Essen. Jetzt füchten sie die israelische Bodenoffensive.11.02.2024 | 2:32 min

    Israel: Drei Terroristen getötet

    Die Angriffe am Montag hätten 14 Häuser und drei Moscheen in verschiedenen Teilen der Stadt getroffen, erklärte das Gesundheitsministerium der radikalislamischen Palästinenserorganisation. In einer vorhergegangenen Bilanz war die Zahl der Toten mit 50 angegeben worden.
    Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe "eine Reihe von Angriffen auf terroristische Ziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen durchgeführt", die nun abgeschlossen seien.
    Bei der Befreiung der Geiseln seien "drei Terroristen in dem Gebäude, in dem sie festgehalten wurden", getötet worden, hieß es von der Armee. Israel hatte nach dem Überfall der Hamas deren Vernichtung angekündigt.
    Annalena Baerbock
    Annalena Baerbock hat erneut vor einer israelischen Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Das wäre eine "humanitäre Katastrophe mit Ansage", schrieb sie auf X.10.02.2024 | 0:21 min

    Mehr als eine Million Flüchtlinge in Rafah

    Bei dem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 28.000 Menschen getötet worden.
    In Rafah sind angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mehr als eine Million Flüchtlinge aus anderen Teilen des Palästinensergebietes gestrandet. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seine Armee vergangene Woche angewiesen, einen "kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone" der Hamas in Rafah vorzulegen.
    Die Hamas hatte am Sonntag gewarnt, eine solche Offensive "torpediere" jede Vereinbarung über eine Freilassung der Geiseln, die sie im Gazastreifen noch festhält.

    Nahost-Konflikt
    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
    Teheran bei Nacht
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    Quelle: AFP, AP

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