Selenskyj hofft auf Gipfel: Sorge vor russischer Offensive

    Sorge vor russischer Offensive:Selenskyj hofft auf baldigen Friedensgipfel

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    Die Ukraine und ihre ausländischen Partner könnten Russland zu einem künftigen Friedensgipfel einladen. Russland bereitet sich laut Kiew auf eine baldige Offensive vor.

    Katrin Eigendorf berichtet ins ZDF-Studio.
    Selenskyj spricht von einem möglichen Weg zu Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Wie ist das einzuschätzen? Katrin Eigendorf berichtet.25.02.2024 | 1:36 min
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf ein Gipfeltreffen in der Schweiz im Frühjahr, um seine Friedensvision mit den Verbündeten zu erörtern. Der Plan solle später Russland vorgelegt werden:

    Ich hoffe, dass der Gipfel in diesem Frühjahr stattfinden wird. Wir dürfen diese diplomatische Initiative nicht verlieren.

    Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

    Die Ukraine stellt sich laut Selenskyj darauf ein, dass Russland eine neue Offensive Ende Mai oder für den Sommer vorbereitet. "Wir werden uns auf ihren Angriff vorbereiten", sagte Selenskyj am Sonntag während einer zweistündigen Pressekonferenz in Kiew.
    Zudem habe die Ukraine einen eigenen, klaren Schlachtplan. Wichtig sei der Zusammenhalt mit den westlichen Verbündeten. Es stünden "zwei schwierige Monate" bevor, auf die ein neuer russischer Angriff folgen werde.

    Präsidialamt: Gespräche mit russischen Vertretern denkbar

    Der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, hatte zuvor gesagt, es könne eine Situation entstehen, "in der wir gemeinsam Vertreter der Russischen Föderation einladen". Russland hatte zuletzt erklärt, es sehe derzeit keine Grundlage für Friedensgespräche.
    Beobachtern zufolge könnte Russland darauf setzen, dass nach den Wahlen in den USA im November erneut Ex-Präsident Donald Trump an die Macht kommt und dieser dann die US-Hilfen für die Ukraine kappt.

    Selenskyj hofft auf US-Hilfen und Langstreckenraketen

    Selenskyj sagte, er sei zuversichtlich, dass der US-Kongress umfangreiche neue Militär- und Finanzhilfen genehmigen werde. Die USA wüssten, dass die Ukraine diese binnen eines Monats brauche. Er hoffe zudem auf die Lieferung von Langstrecken-Raketen durch die Partner.
    Von links: Manfred Weber, Claus Kleber, Maybrit Illner, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Frank Sauer, Ursula Schröder
    "maybrit illner" mit dem Thema "Wehrlos ohne die USA – ließe Trump uns mit Putin allein?" vom 1. Februar 2024.01.02.2024 | 65:12 min
    Hier hat die Ukraine Deutschland wiederholt zur Lieferung von Taurus-Lenkflugkörpern aufgerufen. Die ukrainischen Anstrengungen hingen von der Unterstützung des Westens ab, sagte Selenskyj. Die Europäische Union habe nur 30 Prozent der zugesagten eine Million Munitionsgranaten geliefert.

    Kiew hat eigenen, klaren Schlachtplan

    Zu seinen Absichten im Krieg in der Ukraine sagte Selenskyj, Kiew habe einen Plan, um den russischen Streitkräften entgegenzutreten. Er werde aber keine Einzelheiten preisgeben: "Es gibt einen Plan, der Plan ist klar, aber ich kann Ihnen keine Details verraten."
    Die Absetzung des beliebten Chefs der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, im Rahmen der jüngsten militärischen Umstrukturierung sei Teil der Strategie. Zudem sei die Truppenrotation für die Kriegsanstrengungen von Bedeutung. Auch müsse die Ukraine ihre Reservisten besser vorbereiten.

    Pläne für Gegenoffensive waren letztes Jahr durchgesickert

    Selenskyj hatte zuvor gesagt, seine Pläne für eine Gegenoffensive im vergangenen Jahr seien "auf einem Schreibtisch im Kreml" gelandet, bevor das Vorhaben überhaupt begonnen habe. Er ließ offen, wie es zu dem Leck aus seiner Sicht kommen konnte.
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    Quelle: Reuters

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