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Update am Abend : Die Zweifel bleiben

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ZDFheute Update

Guten Abend,

der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh muss nicht weiter untersucht werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht heute entschieden, als es die Beschwerde des Bruders von Jalloh abwies. Polizei und Staatsanwaltschaft müssen keine neuen Ermittlungen in dem Fall aufnehmen, die Einstellung derer habe nicht gegen das Grundgesetz verstoßen.

Seit Jahren sorgt der Fall in Deutschland für Aufsehen. Oury Jalloh war ein Asylbewerber aus Sierra Lione, der seit mehreren Jahren in Deutschland lebte, bis er 2005 in einer Zelle der Polizeistation Dessau bei einem Brand ums Leben kam. Jalloh war festgenommen worden, er war betrunken und stand unter Drogen. Seine Matratze fing Feuer, die Polizisten gaben an, dass Jalloh sie selbst angezündet hatte - obwohl er an Armen und Beinen gefesselt gewesen war.

Immer wieder waren in der Vergangenheit Zweifel an dieser Version aufgekommen. Brandgutachter, Mediziner und Kriminologen hatten teilweise vor Gericht erklärt, dass das nicht möglich sei. Der damalige Dienstleiter der Polizeistation wurde 2012 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt, weil die Zelle besser hätte überwacht werden müssen. Angehörige und Teile der Öffentlichkeit bezweifeln die offizielle Darstellung von Jallohs Tod bis heute.

Im Oktober 2018 wurden die Ermittlungen schließlich eingestellt: Es gebe keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter. Doch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird die Zweifel nicht ausräumen. Karlsruhe betont zwar, dass die Strafermittlungsbehörden zuvor umfassend ermittelt hätten. Was genau in der Nacht von Jallohs Tod passiert ist, wird aber wohl juristisch nicht mehr geklärt werden.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Wagner-Gruppe scheint schwächer zu werden: Die berüchtigte Söldner-Gruppe vermeldet in der Ukraine wenig Erfolge, der Konflikt mit Moskau eskaliert. Was das für den Krieg bedeutet und warum sie weiterhin stark vom russischen Militär abhängig ist.

Wie Putins Krieg die Nato verändert hat: Morgen jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum ersten Mal. Mit dessen Beginn lag die Aufmerksamkeit auch plötzlich wieder auf einer Organisation: der Nato. Und das, nachdem sie in den Jahren davor für "obsolet" und "hirntot" erklärt worden war.

Russland plant Angriffe auf Wuhledar: Das vermeldet der britische Geheimdienst. Trotz Rückschlägen bereitet Russland sich demnach auf einen neuen Angriff auf die ostukrainische Stadt vor. Auch Bachmut ist nach wie vor hart umkämpft. Dass die russische Armee bei Wuhledar nennenswerte Erfolge einfährt, halten die Briten allerdings für unwahrscheinlich.

Strack-Zimmermann zur UN: Würde Russland in der Ukraine siegen, habe die UN keinen Sinn mehr, sagt die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im ZDF-Morgenmagazin. Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist ein Ende des Konflikts weiterhin fern. Putin sei in der jetzigen Situation nicht zu Verhandlungen bereit, so Strack-Zimmermann.

Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was darüber hinaus wichtig ist

Lebenslang für Kriegsverbrecher: In Berlin ist heute ein Mann verurteilt worden, der in Syrien einen Anschlag mit mehreren Toten verübt hat. Der staatenlose Moafak D. wurde wegen besonders schwerer Kriegsverbrechen, vierfachen Mordes und versuchten Mordes schuldig gesprochen.

"Ewige Chemikalien" in Deutschland: PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) kommen unter anderem in Shampoos oder Pizzakartons zum Einsatz. Doch die Stoffe können sich in der Umwelt anreichern und werden nur langsam abgebaut - Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" haben nun ergeben, dass die Verschmutzung viel weiter verbreitet ist, als bisher bekannt.

Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

Weitere Schlagzeilen

Ein Lichtblick

Grafik: Warnsystem Cell Broascast jetzt bundesweit verfügbar
Quelle: ZDF

Im Notfall können Handybesitzer jetzt auch in Deutschland mit dem Warnsystem "Cell Broadcast" gewarnt werden. Darüber erhalten Handys, die in einer Funkzelle eingebucht sind, eine Nachricht und einen schrillen Ton. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

Zahl des Tages

Grafik: UN: Alle Zwei Minuten stirbt eine werdende Mutter
Quelle: ZDF

Aus einem Bericht der Vereinten Nationen geht hervor, dass es 2020 rund 287.000 Fälle gegeben hat, bei denen eine Frau während der Schwangerschaft oder der Geburt gestorben sei. Besonders dramatisch sei die Lage in ärmeren Regionen und Ländern mit Konflikten. 70 Prozent der Todesfälle ereigneten sich laut UN in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

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Streaming-Tipps für den Feierabend

Die internationale Serie "The Team" erzählt die Geschichte eines europäischen Ermittlerteams, das in Berlin, Kopenhagen und Antwerpen eine mysteriöse Mordserie aufklären muss. Denn Verbrecher scheren sich schließlich nicht um Grenzen - und so muss das internationale Ermittlerteam zusammenarbeiten. (Erste Staffel mit 8 Episoden von je rund 55 Minuten)

Beitragslänge:
56 min
Datum:

Der Berliner Kaffeehausbetreiber Gerald Uhlig und seine Tochter Geraldina leiden an der seltenen Multiorganerkrankung Morbus Fabry. Der Dokumentarfilm "Was uns am Leben hält" begleitet die beiden - denn Geraldina hat nicht nur die Erkrankung ihres Vaters geerbt, sondern auch seinen Lebenswillen. Sie ist fest entschlossen ihren größten Wunsch zu erfüllen: die Mutter gesunder Kinder zu werden. (69 Minuten)

Beitragslänge:
69 min
Datum:

Genießen Sie Ihren Abend!

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