Schutz für Israel: Was kann die neue Laserwaffe Iron Beam?

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    Schutz für Israel :Was kann die neue Laserwaffe Iron Beam?

    von Sophia Diesler
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    Mit dem Iron Dome wehrt Israel seit Jahren Raketen aus Gaza ab - aber nicht alle. Beim Versuch, die Lücken im Schutz zu schließen, steht eine neue Laserwaffe im Fokus: Iron Beam.

    Was ist Iron Beam?

    Iron Beam ist ein Hochleistungslaser-Waffensystem zur Abwehr feindlicher Drohnen, Artillerie- und Mörsergranaten sowie Raketen. Es soll Israels mehrschichtige Luftverteidigung im Nahost-Konflikt effizienter und zuverlässiger machen.
    Die Lasereinheit kann - montiert auf einem Lkw - in andere Systeme integriert werden und so beispielsweise den Iron Dome ergänzen und das Land zusätzlich schützen.
    Israels "Eiserner Strahl" ist ein Hochleistungslaser zur Abwehr von beispielsweise Raketen und Drohnen. Das System ist noch in der Entwicklung. Der Laserstrahl überträgt elektromagnetische Energie auf sein Ziel, das schmilzt oder explodiert. Die Reichweite beträgt einige hundert Meter bis circa zehn Kilometer. Der Laser kann unbegrenzt schießen, solange eine Stromversorgung besteht. Er hat eine Leistung von 100 kW.

    Wie ist der Stand der Entwicklung?

    Im Februar 2014 stellte das israelische Verteidigungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems den Iron Beam erstmals offiziell vor. Seitdem wurden immer wieder Tests durchgeführt - zuletzt erfolgreich im April 2022.
    Die Laser-Abwehrwaffe wird noch vom Militär erprobt, soll aber laut Hersteller innerhalb des nächsten Jahres einsatzbereit sein. Angesichts des Krieges zwischen Israel und der Hamas wird jedoch spekuliert, ob der hochmoderne Laser sogar schon früher in Dienst gehen könnte.
    Das Bild zeigt das israelische Raketenabwehrsystem Iron Beam, das seinen Laserstrahl in den schwarzen Nachthimmel schießt.
    Soll Israels Raketenabwehr unterstützen: das Lasersystem Iron Beam.
    Quelle: dpa/Israeli Ministry of Defense's Spokesperson's Office

    Wie funktioniert das System?

    Iron Beam kann Bedrohungen in einer Entfernung von einigen hundert Metern bis circa zehn Kilometern abwehren. Wird ein feindliches Objekt - etwa eine Drohne - erkannt und der Abschussbefehl gegeben, erreicht der Laserstrahl mit Lichtgeschwindigkeit sein Ziel und bringt es dann zum Absturz.
    Dies geschieht, indem der Laserstrahl elektromagnetische Energie überträgt. Die Folge: Das Material der Drohne erhitzt sich und schmilzt. Trifft der Laserstrahl den Treibstofftank eines Objekts, explodiert dieser nach wenigen Sekunden.
    Mit einer Leistung von 100 Kilowatt verbraucht die Abwehrwaffe pro Stunde etwa so viel Strom wie eine einzelne Person in Deutschland in einem ganzen Monat.

    Welche Schwächen hat das System?

    Zum einen ist die Reichweite des Iron-Beam-Systems sehr gering, sodass Israel viele dieser Lasereinheiten benötigt, um sich effektiv vor Angriffen zu schützen.
    Dass die Abwehrwaffe nur auf kurze Distanz effektiv arbeitet, liegt vor allem daran, dass die Energie des Laserstrahls mit zunehmender Entfernung schwindet: Er gibt sie in Form von Wärme an die Umgebungsluft ab und verliert so nach und nach seine zerstörerische Kraft.
    Um auch Ziele in großer Entfernung abwehren zu können, müsste der Laser deshalb eine noch höhere Leistung besitzen, betont Militärexperte Gustav Gressel:

    Desto weiter ich schießen will, desto größer wird das Problem der atmosphärischen Störungen … und natürlich wird meine Energieanforderung dementsprechend größer.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Auch das Wetter bereitet dem Luftverteidigungssystem Schwierigkeiten: Bei Regen, Nebel oder Smog funktioniert es nicht richtig. Denn Feuchtigkeit und Luftverunreinigungen absorbieren oder streuen die Energie des Laserstrahls - er wird schwächer und kann sein Ziel womöglich nicht zerstören.
    Ein weiteres Problem ist die Zeit, die Iron Beam benötigt, um ein Objekt zu zerstören. Der Laserstrahl muss mehrere Sekunden lang Energie in sein Ziel hineinpumpen - abhängig von dessen Größe. Bewegt sich die Angriffswaffe zusätzlich mit hoher Geschwindigkeit, wie eine Rakete, wird es für den Laser schwierig, sie lange genug zu verfolgen, um sie unschädlich zu machen.
    Greifen mehrere Objekte gleichzeitig an, kann der Laser sie zudem nur nacheinander abwehren. Bei massivem Beschuss würde das System somit schnell an seine Grenzen kommen.

    Wie wird das Potenzial von Laserwaffen eingeschätzt?

    Dennoch hat die Laser-Abwehrwaffe einige Vorteile gegenüber raketenbasierten Verteidigungssystemen. So fasst der Iron-Dome-Raketenwerfer maximal 20 Tamir-Abfangraketen, während Iron Beam unbegrenzt schießen kann - zumindest solange das System mit Strom versorgt wird.

    Der Laser hat hier den Vorteil, dass er im Grunde nur Energie braucht. Solange er im Strom steckt, kann er wiederholt schießen.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Das israelische Raketenabwehrsystem kann gegnerische Raketen in bis zu 70 km Entfernung zerstören. Es bildet eine schützende "Eisenkuppel" über ein Gebiet von ca. 150 Quadratkilometern. Die Radareinheit erkennt gegnerische Raketen und erfasst Geschwindigkeit und Flugbahn. Die Kontrolleinheit berechnet die Flugbahn. Der Raketenwerfer startet die Abwehrrakete. Die Abwehrrakete zerstört den feindlichen Flugkörper.
    Auch in Bezug auf die Kosten steht Iron Beam besser da. Für einen Abwehrschuss des Iron Dome werden sie auf etwa 50.000 bis 150.000 US-Dollar geschätzt. Laut dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Israel, Naftali Bennet, kostet ein "Schuss" mit Iron Beam dagegen nur 3,50 US-Dollar. Gemeint sind damit die Stromkosten für den Betrieb des Lasers.
    Das größte Potenzial von Hochenergie-Laserwaffen sieht Militärexperte Gustav Gressel in naher Zukunft bei der Abwehr von kleinen Drohnen. Bei Objekten, die sich sehr schnell und in größerer Entfernung bewegen - etwa Kampfjets - dürften Laserwaffen aber auf Jahrzehnte an ihre Grenzen stoßen, so Gressel.

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