Netanjahu: Absage der Gespräche in USA war Signal an Hamas

    Geplatzte Gespräche in den USA:Netanjahu: Absage war Signal an Hamas

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    Nachdem die USA im Sicherheitsrat kein Veto gegen die Forderung nach einer Feuerpause einlegen, sagt Israel Gespräche in den USA ab - und gibt dazu jetzt eine Begründung ab.

    ARCHIV - 31.12.2023, Israel, Tel Aviv: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einer der wöchentlichen Kabinettssitzungen im Militärhauptquartier in Tel Aviv.
    Will Absage eines Delegationsbesuchs in den USA als Signal an die Hamas verstanden wissen: Israels Regierungschef Netanjahu
    Quelle: dpa

    Nach der US-Enthaltung einer Resolution zu Gaza im UN-Sicherheitsrat hatte Israel umgehend den Besuch einer Delegation in Washington abgesagt - jetzt erklärt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Die Absage sollte ein Signal an die Hamas sein.
    Die Islamistenorganisation sei nach der Resolution überzeugt davon, dass internationaler Druck Israel daran hindern werde, die Geiseln zu befreien und die Hamas im Gazastreifen zu zerstören, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Er habe den Islamisten mit dem Schritt mitteilen wollen, sich nicht auf diesen Druck zu verlassen. Dies werde nicht funktionieren.

    Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden.

    Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident Israel

    thomas-reichart
    Das Verhältnis zwischen Israel und den USA sei "auf einem Tiefpunkt", berichtet Thomas Reichart aus Tel Aviv.27.03.2024 | 3:01 min

    Bericht: Israel will angeblich neues Treffen

    Inwieweit die Absage des von der US-Regierung eingeforderten Besuchs der Delegation dabei helfen kann, die Linie der Hamas aufzuweichen, ließ der israelische Regierungschef offen. Beobachter vermuten, Netanjahus Äußerungen könnten darauf abzielen, die Spannungen zwischen Israel und der US-Regierung zu beruhigen. Wie der US-Sender NBC unter Berufung auf US-Kreise berichtet, soll Netanjahus Büro das US-Präsidialamt um einen neuen Termin gebeten haben. Beide Seiten arbeiteten daran, hieß es. Eine Stellungnahme Israels liegt nicht vor.
    Mit der völkerrechtlich bindenden Resolution hatte der Weltsicherheitsrat am Montag erstmals seit Kriegsbeginn eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen gefordert. Zudem verlangte das UN-Gremium die umgehende und bedingungslose Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Die USA verzichteten bei der Abstimmung auf ihr Vetorecht und verhalfen der Resolution, die den internationalen Druck auf Israel erhöht, dadurch zum Erfolg.
    Ein Mensch assistiert einem anderen mit einem Infusionsbeutel, während sie vor dem Ahli Arab Krankenhaus in Gaza laufen
    Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Gazastreifen verschlimmert sich zunehmend. Nach UN-Angaben ist nur noch ein Drittel der Krankenhäuser in Betrieb.28.03.2024 | 0:13 min

    Netanjahu: US-Enthaltung "schlechter Zug"

    Netanjahu hatte im Anschluss den Besuch der israelischen Delegation in Washington abgesagt. Beobachter deuteten den Schritt als erboste Reaktion des israelischen Regierungschefs auf das Abstimmungsverhalten der Amerikaner. Netanjahu selbst sagte am Mittwoch: "Ich hielt die Entscheidung der USA im Sicherheitsrat für einen sehr, sehr schlechten Zug."
    Bei dem Besuch der Delegation wollten hochrangige US-Regierungsvertreter den Israelis Alternativen zu einer Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen vorlegen. Washington lehnt diese Offensive ab. Das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Krieg belastet die Beziehung der beiden zunehmend.
    Israel, Tel Aviv: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, gibt auf der Terrasse der Deutschen Botschaft in Tel Aviv ein Pressestatement.
    Bundesaußenministerin Baerbock fordert Israel auf, Lastwagen mit Hilfsgütern direkt nach Gaza fahren zu lassen.26.03.2024 | 1:36 min

    USA weist Netanjahu-Vorwurf zurück

    Am Dienstag hatte Netanjahu gesagt, die Resolution des UN-Sicherheitsrates habe den Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln geschadet. Die Islamisten hätten einen US-Kompromissvorschlag zurückgewiesen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums wies dies zurück. Die Hamas habe bereits vor dem UN-Votum ihre Antwort auf den jüngsten Verhandlungsvorschlag vorbereitet.
    Israel will die militärischen und regierungstechnischen Fähigkeiten der Hamas zerstören und die Geiseln befreien, die die Hamas bei ihrem blutigen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppte.

    Nahost-Konflikt
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    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
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    Quelle: AP, dpa, Reuters

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