Hrubesch und DFB-Frauen: "Ich glaube an diese Mannschaft"

    DFB-Frauen schöpfen Hoffnung:Hrubesch: "Ich glaube an diese Mannschaft"

    von Frank Hellmann, Sinsheim
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    Beim 5:1 der DFB-Frauen gegen Wales wird der positive Einfluss des neuen Trainers Horst Hrubesch offensichtlich. Doch es gibt noch Verbesserungsmöglichkeiten.

    Trainer Horst Hrubesch und Sjoeke Nuesken
    "Das Ergebnis wird den Spielerinnen helfen": Horst Hrubesch beim Spiel gegen Wales mit Nationslspielerin Sjoeke Nuesken.
    Quelle: epa

    Über die nächste Dienstreise muss Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch selbst ein bisschen schmunzeln. Dass am Sonntag aus Frankfurt der Flieger nach Reykjavik geht, der die deutschen Fußballerinnen zum nächsten Nations-League-Gruppenspiel nach Island (Dienstag ab 20 Uhr im sportstudio.de-Livestream) bringt, weckt alte Erinnerungen.

    Hrubeschs zweiter Retter-Einsatz

    Einst hatte der Nothelfer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf der Insel am 1. September 2018 die WM-Qualifikation mit den DFB-Frauen geschafft. Nun geht es bei seinem zweiten Retter-Einsatz um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024.

    Wir haben schon drüber geredet: Island können wir. Wir werden beißen und dieses Spiel gewinnen müssen.

    Host Hrubesch

    Das ist der Auftrag für die Aufgabe im Laugardalsvöllur-Stadion, nachdem Dänemark gerade dort mühsam gegen Island gewonnen hat (1:0). "Wir wollen zu Olympia", sagt Hrubesch seinen Spielerinnen fast täglich.
    Der Heimsieg gegen Wales (5:1) im Stadion der TSG Hoffenheim war bloß ein Anfang. "Das Ergebnis wird den Spielerinnen helfen", sagte Hrubesch, der trotz Unterstützung von 20.107 Zuschauern die "Sicherheit" vermisste.
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    Wir müssen mit unserer Qualität ruhiger aufbauen, klarer spielen und früher die Tore machen. Dass nicht alles rund läuft, davon bin ich eigentlich ausgegangen.

    Horst Hrubesch

    Schließlich hat der Interimscoach ein bei der WM in der Vorrunde gescheitertes Ensemble übernommen, das zuletzt einige Unruhe um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zu verkraften hatte. "Wir haben es ausgeblendet", versicherte ihr Vorgänger und Nachfolger.
    Dass das HSV-Idol mit seiner Menschenkenntnis und seinem Sachverstand guttut, war beim Comeback offensichtlich. Der 72-Jährige ist zwr kein Harmonie-Mensch, der nur auf Umarmungen setzt. Trotzdem tut er alles, damit eine Gemeinschaft funktioniert. Unpopuläre Entscheidungen gehören dazu.

    Lea Schüller trifft per Kopf

    Weil Sara Däbritz in ihrem 101. Länderspiel in Sinsheim ähnlich schwerfällig wirkte wie in Australien, musste die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon zur Pause in der Kabine bleiben. Genau wie Laura Freigang, die endlich wie bei Eintracht Frankfurt auf ihrer Lieblingsposition hinter den Spitzen spielte, aber abgesehen von einer vergebenen Chance zum 2:0 kaum auffiel.
    Dafür kamen beim Stande von 1:1 nach dem Wechsel Sjoeke Nüsken und Linda Dallmann, die sofort das 2:1 von Lea Schüller einleitete. Die zweimal per Kopf erfolgreiche Mittelstürmerin hatte den Rat von "Kopfball-Ungeheuer" Hrubesch befolgt: "Er hat einfach nur gesagt, dass man besser ballfern steht und mit Tempo reingeht."
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    Kopfballtore auch ohne Popp

    Hrubesch fand es erwähnenswert, "dass wir auch ohne Alexandra Popp Kopfballtore erzielen". Er hatte der jungen Schüller einst zu einem bemerkenswerten DFB-Debüt verholfen, bei der 25-Jährigen gehe "eigentlich noch viel, vier mehr". Die hoch veranlagte Angreiferin vom FC Bayern ist eine der Protagonisten, die vom Neustart unter Hrubesch profitieren.
    Dieser hat sich gemeinsam mit Vertrauensmann Thomas Nörenberg die Aufgabe gesetzt, ein verunsichertes Ensemble zu einen. Grundsätzlich gilt für ihn:

    Ich glaube an diese Mannschaft, ich glaube an die Qualität.

    Horst Hrubesch


    Für sein Team läuft vieles auf ein Endspiel um den Gruppensieg gegen Dänemark am 1. Dezember in Rostock hinaus. Nach der Niederlage im Auftaktspiel (0:2) braucht es einen Sieg mit zwei Toren Differenz.
    In der letzten Phase seines sogenannten "Dreistufenplans" würde Hrubesch dann gerne im Februar 2024 die Finals der Nations-League-Gruppensieger bestreiten, wo die zwei freien Olympia-Startplätze ausgespielt werden.

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