Rückblick auf Paris 2024:Was wir von den Paralympics mitnehmen können
von Daniel Wever, Paris
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Zwölf Tage hat Paris mit den Paralympics ein inspierendes Sportfest gefeiert. Was können wir daraus lernen? Vor allem, dass Inklusion eine tägliche Herausforderung bleibt.
Paris mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten bildet den grandiosen Rahmen für die Paralympics 2024.
Quelle: Imago
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Die drei großen Schlagworte der Französischen Revolution könnten, knapp 250 Jahre später, nicht passender die Paralympics 2024 in Paris beschreiben.
Zwölf Tage lang hat sich die französische Hauptstadt mit ihren beeindruckenden Sportstätten-Kulissen einem begeistertem Publikum und tausenden von Helferinnen und Helfern als formidabler Gastgeber präsentiert.
ZDF-Paralympics-Experte Matthias Berg über seine persönlichen Highlights in Paris, beeindruckende Sportler und die Aufgabe, den deutschen Para-Sport wieder nach vorne zu bringen.08.09.2024 | 4:58 min
Dass der deutsche Ausnahme-Athlet und Paralympics-Sieger Markus Rehm bei der Eröffnungsfeier die Flamme auf die ehrwürdigen Champs-Élysées tragen durfte, war mehr als ein Zeichen, wie weit Europa in den vergangenen Jahren zusammengewachsen ist.
Im Anschluss standen sie oftmals Seite an Seite auf dem Siegerpodest und lächelten in die Kameras. Für viele war die Zulassung der neutralen Athleten eine der größten Fehlentscheidungen im Vorfeld der Spiele. Paralympics - sie sind doch Sinnbild für Lebensfreude und Völkerverständigung.
Die Paralympics in Paris werden am Abend mit einer Abschlussfeier beendet. Das Sicherheitskonzept ist wie bei Olympia aufgegangen. ZDF-Korrespondent Thomas Walde zieht Bilanz. 08.09.2024 | 1:01 min
Dass die ukrainische Delegation im Medaillenspiegel auf Platz sieben liegt, belegt die Worte von Tony Estanguet, dem Präsidenten des Organisationskomitees, bei der Eröffnungsfeier: "Ihre Waffen sind die Rekorde! Ihre Waffen, das sind die Emotionen!"
Sport als Freiheit und Perspektive
Emotionen und beeindruckende sportliche Leistung von Menschen, die verdeutlichen, wozu unsere Spezies in der Lage ist. Sportlerinnen und Sportler, die sich, ob ihrer Behinderung, nicht die Frage stellen, wozu sie nicht mehr in der Lage sind. Der Sport gibt ihnen eine Perspektive und Freiheit.
So wie bei Schwimmer Josia Topf, der im Wasser diese Freiheit er- und ausleben kann. Mit dem Gewinn von Gold, Silber und Bronze gehört er zu einem der jungen Hoffnungsträger des deutschen Behindertensport Verbandes, der mit Platz elf im Medaillenspiegel das erklärte Ziel einer Top-10-Platzierung knapp verpasst hat.
Deutschland hinkt im Medaillenspiegel hinterher
Gleichzeitig muss man konstatieren, dass andere europäische Nationen weitaus erfolgreicher waren - auch im Para-Sport stellt sich hier die Frage: Was ist Deutschland der Sport wert?
Eine mögliche Kandidatur für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2040 könnte ein Motor sein.
Spätestens 2040, vielleicht aber auch schon bei den nächsten Sommer-Paralympics in Los Angeles 2028, wird man rückblickend beurteilen können, ob und in welchem Ausmaß diese Spiele in Paris zu einer Veränderung in unserer Gesellschaft beigetragen haben.
Inklusion ist eine Herausforderung, der wir uns alltäglich stellen dürfen, ja müssen, damit sie nicht, wie die Paralympische Flamme, alle zwei bzw. vier Jahre entflammt und nach nur kurzer Zeit wieder erlischt.
Daniel Wever war der ZDF-Teamchef bei den Paralympics 2024 in Paris.
Quelle: Reuters
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