Netanjahu will Kontrolle über Gaza behalten
Was passiert, wenn Israels Krieg gegen die islamistische Terrororganisation Hamas beendet ist? Dazu hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jetzt Stellung bezogen: Man werde "auf unbestimmte Zeit" die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen behalten.
Gleichzeitig schloss Netanjahu eine längere Feuerpause aus – das würde Israels Bemühungen behindern, die mehr als 200 Geiseln zu befreien.
Vor allem US-Präsident Joe Biden hatte zuletzt den Wunsch nach einer "humanitären Pause" geäußert – auch um den Transport von Hilfsgütern zu verbessern.
Politikwissenschaftler El Difraoui zu Gast bei ZDFheute live
Was plant Israel für Gaza nach Kriegsende? Welche Ziele verfolgt Netanjahu? Und welchen Einfluss haben die USA noch? Hat Netanjahu seine Pläne mit seinem wichtigsten Verbündeten abgestimmt?
Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit ZDF-Reporter Stefan Schlösser in Tel Aviv und Washington-Korrespondent Elmar Theveßen. Außerdem mit dabei: der Politikwissenschaftler Asiem El Difraoui.
US-Regierung in diplomatischer Mission in Nahost
Die USA gelten als enger Verbündeter Israels im Nahen Osten. US-Präsident Biden war elf Tage nach dem Terrorangriff der Hamas selbst nach Tel Aviv gereist – sein Außenminister Blinken hat Israel seit dem 7. Oktober sogar zweimal besucht.
Auch wenn bei den Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu die Solidarität im Fokus stand, appellieren US-Vertreter immer wieder, bei den Einsätzen im Gazastreifen die Zivilbevölkerung zu schützen und Lieferungen von Hilfsgütern zuzulassen.
Biden warnte Israel bei seinem Besuch Mitte Oktober davor, die Fehler der USA nach den islamistischen Terroranschlägen 2001 zu wiederholen:
Blinken fordert Feuerpause von Netanjahu
Am Wochenende wiederholte US-Außenminister Blinken im Gespräch mit Netanjahu zwar Israels Recht auf Selbstverteidigung, forderte aber gleichzeitig eine "humanitäre Feuerpause" für den Gazastreifen.
Israels Ministerpräsident Netanjahu lehnt die US-Forderung nach einer Feuerpause bisher jedoch ab.
Wie geschlossen sind die G7 im Nahost-Konflikt?
Beim heutigen G7-Gipfel im japanischen Tokio hat Blinken das Bündnis dazu aufgerufen, "mit einer klaren Stimme" zu sprechen – denn bisher haben sich die sieben Staaten noch nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt zu einer Feuerpause in Gaza verständigen können.
Unterstützung erhält Blinken von seiner deutschen Amtskollegin: Auch Außenministerin Baerbock hat in Japan eindringlich für humanitäre Feuerpausen geworben und betont zugleich:
Mit Material von ZDF, dpa, afp und Reuters.
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