Guten Morgen,
wenn Sie das lesen, hat der Bundeskanzler vieles von seinem Tagesprogramm schon hinter sich. Seit gestern ist
Olaf Scholz unterwegs in
China (Zeitverschiebung plus sechs Stunden). Und seit gestern ist diese ohnehin schon schwierige Reise noch schwieriger geworden. Die Attacken Irans auf Israel fordern Krisenmanagement, auch im gut 8.000 Kilometer entfernten Shanghai.
Wer wissen möchte, wie in China über die brisante Lage im
Nahen Osten und über die Angriffe Irans gedacht wird, kann das nachlesen. Chen Weihua ist der EU-Büroleiter von "China Daily", einer englischsprachigen Zeitung, die der Kommunistischen Partei Chinas gehört. Auf
X schreibt er: "Ein westlicher Politiker nach dem anderen erhält von seinem Herrn in Washington den Befehl zum Verurteilen [der Angriffe]. (...) Wieder einmal heißt es: Der Westen gegen den Rest der Welt." Das klingt so gar nicht nach Partner und Wettbewerber, das klingt nach Feindschaft im Kampf der Systeme.
Mit der Hoffnung, diese drei Beziehungsarten irgendwie unter einen Hut zu bringen, ist Scholz nach China geflogen. Zusammenarbeit stärken, Wettbewerb fairer gestalten und gleichzeitig die Rivalität der Systeme anerkennen - so lauten die Maßgaben der neuen deutschen China-Strategie. Dass sich die zum Teil direkt widersprechen, fällt schon in der Theorie auf und könnte sich jetzt auch in der Reisepraxis zeigen.
Heute jedenfalls hat Scholz seinen Wirtschaftstag. In Shanghai besucht er ein Innovationszentrum und spricht mit Mitgliedern der Auslandshandelskammer. Der wichtigste Tag seiner Reise allerdings ist morgen. Dann trifft der Bundeskanzler Chinas Präsidenten
Xi Jinping und Ministerpräsidenten Li Qiang. Im besten Falle zeigt sich dann - auch im Lichte der aktuellen Konflikte und Kriege - was vorherrscht: die Partner- oder die Gegnerschaft.
Kommen Sie gut durch die Woche!
Bernd Benthin, Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio
Lage im Nahost-Konflikt
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Was heute noch wichtig ist
Empfehlung zum Abtreibungsrecht: Eine Expertenkommission der Regierung gibt heute ihre Einschätzung zur Strafbarkeit von Abtreibungen bekannt. Sie will empfehlen, Schwangerschaftsabbrüche innerhalb der ersten zwölf Wochen generell nicht mehr unter Strafe zu stellen. Bisher ist eine Abtreibung nach Paragraf 218 des Strafgesetzbuches grundsätzlich strafbar, es sei denn, sie findet in den ersten zwölf Wochen statt und die Frau hat sich zuvor beraten lassen. Von Union und AfD kommt bereits Protest, Pro Familia und die Linke werben für eine Regelung außerhalb des Strafrechts.
Hoeneß als Zeuge im Sommermärchen-Prozess: Wenn Uli Hoeneß heute voraussichtlich als Zeuge vor dem Landgericht Frankfurt auftritt, dürfte das öffentliche Interesse an dem Prozess sprunghaft ansteigen. Denn in dem Verfahren geht es um weit mehr als den Vorwurf der schweren Steuerhinterziehung gegen die drei ehemaligen DFB-Top-Funktionäre Wolfgang Niersbach, Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt. Im Raum steht vielmehr immer noch die Frage: War die WM 2006 in Deutschland gekauft?
Strafprozess gegen Trump: Es ist der erste Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in den USA - in New York beginnt das Verfahren gegen Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar. Der Republikaner ist unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Der 77-Jährige plädiert auf nicht schuldig. Zunächst sollen die Geschworenen ausgewählt werden, was sich über mehrere Tage hinziehen könnte.
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Ein Lichtblick
Es waren schockierende Bilder: Heute vor fünf Jahren brannte die Pariser Kathedrale Notre-Dame. Dass das Wahrzeichen nicht komplett den Flammen zum Opfer fiel, ist den 650 Feuerwehrleuten zu verdanken, die gegen das Feuer kämpften. Präsident
Macron versprach, das Gotteshaus innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen. Ein ambitioniertes Versprechen. Hunderte Handwerker und Arbeiter sind seither damit beschäftigt - und kommen voran. Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Spiele im Juli soll Notre-Dame wieder fast vollständig mit neuem äußeren Erscheinungsbild glänzen.
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Ausblick in die Woche
Prozess gegen Ex-US-Präsidenten Trump wegen Schweigegeldzahlungen +++ Prozess gegen Thüringens AfD-Chef Höcke wegen verfassungswidriger NS-Parolen +++ Wahl in Indien14.04.2024 | 1:09 min
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Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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