Update am Abend: Auch ein Angeklagter kann kandidieren

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    Update am Abend:Auch ein Angeklagter kann kandidieren

    von Anna Grösch
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    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    er ist wieder da. Nach dem Ende seiner Präsidentschaft in 2021 war es vergleichsweise ruhiger um Donald Trump geworden - zumindest war Amerikas Ex-Krawallmacher in Chief nicht mehr jeden Tag in den Schlagzeilen, wie während seiner Amtszeit. The Donald ist schließlich nicht für leises Abtreten und diplomatisches Gebaren mit Fingerspitzengefühl bekannt. Der Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 zeigte dann auch noch einmal, aus welchem Holz die Anhänger des Ex-Präsidenten geschnitzt sind.
    Gestern hat sich New York nun wieder auf Ausschreitungen der Trumpisten vorbereitet - denn ihr Anführer wurde vor Gericht erwartet. Die Anklage war zunächst unklar, öffentlich wurde dann, dass Trump Geschäftsunterlagen gefälscht haben soll, um andere Straftaten zu verschleiern - unter anderem einen Verstoß gegen Gesetze zu Wahlkampffinanzen. Insgesamt geht es um 34 Anklagepunkte.
    Für Trump ein klarer Fall von Majestätsbeleidigung. Ihn - Donald J. Trump - anzuklagen, sei eine "Beleidigung" für das Land. Drunter macht's Trump eben nicht.

    Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist es, furchtlos unsere Nation vor jenen verteidigt zu haben, die unser Land zerstören wollen.

    Donald Trump, Ex-Präsident der Vereinigten Staaten

    So äußert sich Trump später in seinem Anwesen Mar-a-Lago, Florida. Direkt nach dem Gerichtstermin war er wieder dorthin zurückgeflogen. Die befürchteten eskalierenden Proteste in New York blieben aus - auch das hatte sich der Ex-Präsident wohl anders vorgestellt, als er in den Tagen zuvor seine Anhänger immer wieder aufstachelte. Vielleicht hatte auch das etwas mit seinem Auftritt im Gerichtssaal zu tun. Zumindest dort zeigte sich Trump ungewohnt kleinlaut:
    New York: Trump im Gericht
    05.04.2023 | 2:11 min
    Immerhin durfte er New York ohne Auflagen wieder verlassen, musste aber seine Fingerabdrücke abgeben. Um Mugshots, also Polizeifotos, kam der Ex-Präsident herum. Die New Yorker Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass Fluchtrisiko bestehe. Es wäre auch nicht die klügste Option für jemanden, der im kommenden Jahr noch einmal zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden will - denn das könnte er theoretisch trotz Anklage, sogar trotz Verurteilung. Wann das Verfahren weitergeht, ist unklar, genauso wie die Frage, ob die Trumpsche Erzählung vom "Kampf gegen die Eliten" auch als verurteilter Straftäter noch zieht. Eine Gage verdient sich Trump dank des Gerichtsprozesses in jedem Fall - und zwar in seiner Lieblingswährung: der Aufmerksamkeit.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Habeck will Sanktionen auf russisches Uran: Sanktionen gegen Russland werden teilweise noch immer umgangen, sagt Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne). Deswegen schlägt er mehr Regeln vor - unter anderem beim Import von Uran.
    Warum Unternehmen in die Ukraine investieren: Die Bundesregierung sichert Investitionen in das vom Krieg gebeutelte Land ab. Damit soll deutschen Firmen die Arbeit in dem Land erleichtert werden - oder überhaupt möglich.
    Selenskyj in Polen: Der ukrainische Präsident ist zu Gast bei seinem Amtskollegen Andrzej Duda in Polen. Selenskyj dankte für die große Hilfe für sein Land im Krieg - und hofft in der Zukunft auf offene Grenzen zum Nachbarland.
    Selenskyj zu Besuch in Warschau
    05.04.2023 | 3:43 min
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Was die sinkende Inflationsrate bedeutet: Gerade bei Energiepreisen geht die Inflation wieder nach unten. Doch Entwarnung kann es noch nicht geben. Denn andere Preise steigen und ein statistischer Effekt verzehrt das Bild.
    Lauterbachs Pläne gegen Medikamentenknappheit: Per Gesetz soll verhindert werden, dass Arzneimittel knapp werden. Doch Kritiker sagen, dass sich das auf die Preise auswirken könnte und auf die Höhe der Versicherungsbeiträge.
    Biden und Macron sprechen vor China-Besuch: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich vor seinem Staatsbesuch in China mit US-Präsident Joe Biden abgestimmt. Das teilt das Weiße Haus mit. Beide Länder wollen demnach versuchen, China als Partner einzubinden, damit der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Weitere Schlagzeilen

    Zahl des Tages

    Man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben - oder doch nicht? Einer Forsa-Umfrage zufolge ist eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland, nämlich 85 Prozent, mit den Schulen und der Bildungspolitik in Deutschland unzufrieden. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die Umfrage in Auftrag gegeben hat.
    Eine Grafik einer Schülerin mit Schulbüchern und dem Text: "Schulen bereiten nicht genug aufs Leben nach dem Abschluss vor, finden laut Umfrage 85 Prozent der Menschen in Deutschland."

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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Menschen sind zu tiefen Gefühlen fähig, Liebe, Hoffnung - aber auch Hass. Aber warum hassen wir eigentlich? Und was löst dieses Gefühl aus? Der Frage geht Star-Regisseur Steven Spielberg in seiner Doku-Reihe "Warum wir hassen" nach. Über die Anfänge des Hasses zu seiner Instrumentalisierung gehen Spielberg und Alex Gibney dem Gefühl nach. (Fünf Folgen, je 40 Minuten)
    Katharina Tempel arbeitet in der Hamburger Mordkommission und hat eigentlich erstmal alles - Erfolg im Job und ein funktionierendes Familienleben. Doch in ihrem Zuhause ist nichts, wie es scheint. Das Krimi-Drama "Katharina Tempel" folgt der Ermittlerin, als sie in einen ungewöhnlichen Fall involviert wird. (89 Minuten)

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Anna Grösch und das gesamte ZDFheute-Team
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