wäre ich Volker Wissing, würde ich heute Nagellackentferner oder, umweltfreundlicher, Zitronensäure mit ins Büro nehmen. Beides hilft, Kleber zu entfernen. Und der Bundesverkehrsminister trifft heute auf Kleber. Klima-Kleber.
Der FDP-Politiker empfängt heute Vertreter der "Letzten Generation". Die kleben sich ja bekanntlich zum Beispiel auch an Tische. Warum nicht auch an den Minister? Aktivismus lebt von öffentlicher Aufmerksamkeit, und wir alle würden uns mit ungebremster Begeisterung auf diese Bilder stürzen.
Dabei wirken sie nur auf den ersten Blick Meilen weit voneinander entfernt: die "Letzte Generation" und der Minister, der sich womöglich durch beharrliches Nicht-Handeln erfolgreich von der gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht zur Erfüllung von Klimazielen befreit hat. Meint zumindest der "Spiegel": Die "Klima-Kleber" würden dem Klimaschutz mit ihren Aktionen einen dermaßen massiven Bärendienst erweisen, schrieben die Kollegen kürzlich, dass sie zur "Vorfeldorganisation der FDP" zu werden drohten.
Kühne These. Aber selbst wenn wir in der Debatte einen Gang zurückschalten, lässt sich nicht leugnen: Das Unverständnis für die Klima-Kleber ist riesig, da sind die Umfragen eindeutig. Ebenso darin, dass die zweifelsohne drängende Frage des Klimawandels nicht mehr ganz weit oben rangiert.
Sogar die Grünen distanzieren sich. Wenn auch gemäßigter als etwa prominente SPD- und Unionspolitiker, die weder den Vergleich mit den Terroristen der RAF, noch den mit den Taliban oder sogar mit den Nationalsozialisten scheuen. Er kritisiere zwar die "Klima-Kleber", sagt Robert Habeck, habe aber Verständnis für ihr Anliegen.
Was seine Grünen und die "Letzte Generation" eint: die Skepsis gegenüber der FDP. Etwa beim Thema Tempolimit. Auch das gewagte Manöver Wissings beim Verbrenner-Aus brachte die Grünen auf 180. Die "Letzte Generation" beschmierte die FDP-Parteizentrale.
Dass nun beim heutigen Treffen etwas Fundamentales herauskommt - unwahrscheinlich. Vielleicht wird das Fazit lauten: "Außer Kleben nichts gewesen". Oder aber: "Sie haben sich bemüht". In Zeiten der Polarisierung wäre das immerhin nicht nichts.
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Am Dienstag ist der Himmel wechselnd bewölkt. Es gibt Schauer und einzelne, lokal kräftige Gewitter, die sich im Tagesverlauf immer weiter nach Südosten zurückziehen. Die Sonne zeigt sich am längsten im Westen und an den Küsten, dort vor allem an der Ostsee. Der Wind weht mäßig aus Nordwest. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 10 Grad an der Nordsee und 19 Grad am Oberrhein.
Quelle: ZDF
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