Europäische Union: Geschichte der EU und ihrer Mitglieder

    FAQ

    Geschichte, Mitglieder, Euro:Wie die Europäische Union gewachsen ist

    von Benno Krieger
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    Die EU und ihre Vorläufer blicken auf über 70 Jahre Geschichte zurück. Wer ist wann beigetreten, welche Länder gehören zum Schengen-Raum und warum zahlen nicht alle mit dem Euro?

    Europäische Flaggen wehen vor dem Gebäude der Europäischen Kommission.
    Seit der Gründung der Europäischen Union hat sich einiges getan. Mittlerweile hat die EU 27 Mitgliedstaaten.
    Quelle: Reuters

    Wann wurde die EU gegründet?

    1951 unterzeichneten Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande einen Vertrag zur gemeinsamen Kontrolle von Kohle und Stahl. 1952 wurde dann zwischen diesen sechs Ländern die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet.

    EKGS, EWG und Euratom: Die Anfänge der EU

    Die sechs Gründungsländer dehnten ihre Wirtschaftskooperationen aus und gründeten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom). Beide nahmen 1958 ihre Arbeit auf.
    In den 1960er Jahren definierten die Gründungsländer eine erste gemeinsame Agrarpolitik und schlossen erste Handelsabkommen mit Ländern außerhalb der EWG. 1967 fusionierten sich EGKS, EWG und Euratom zur Europäischen Gemeinschaft (EG), die von dort über eine einzige Verwaltung (heutige EU-Kommission) und eine einzige Exekutive (den Rat) verfügte.
    Die EU hat aktuell 27 Mitglieder und 9 Beitrittskandidaten
    1973 wurde die EG das erste Mal erweitert. Dänemark, Irland und Großbritannien traten der Gemeinschaft bei. Sechs Jahre später wählten europäische Bürgerinnen und Bürger erstmals direkt die Mitglieder des EU-Parlaments.
    Die EG wuchs weiter. 1981 trat Griechenland, fünf Jahre später Portugal und Spanien bei. In den 1980er Jahren wurde ein erstes Forschungs- und Innovationsprogramm gegründet und das Erasmus-Programm zur Mobilität von Studierenden ins Leben gerufen.
    Pictogramm Menschen und EU-Parlament und Foto EU-Flagge
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    Seit wann besteht die Europäische Union (EU)?

    1992 wurde im niederländischen Maastricht der Vertrag über die Europäische Union unterzeichnet. Dieser legte künftige Vorschriften für die gemeinsame Währung Euro und für die Außen- und Sicherheitspolitik sowie eine engere Zusammenarbeit in der Justiz fest. 1993 trat der Vertrag in Kraft und die Europäische Union wurde unter dem Namen, den wir bis heute nutzen, gegründet. Zwei Jahre später traten Österreich, Finnland und Schweden der EU bei.

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    Welche Länder sind Mitglied im Schengen-Raum?

    1995 begann durch das Schengener Abkommen der grenzfreie Reiseverkehr in zunächst sieben EU-Ländern. Seit dem Schengen-Beitritt von Rumänien und Bulgarien Ende März sind mittlerweile außer Irland und Zypern alle EU-Länder Mitglieder des Schengen-Raums mit uneingeschränktem Personenverkehr in Europa.
    Eine Flugbegleiterin geht an einem Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Schengen" vorbei, als sie auf dem internationalen Flughafen Henri Coanda in Otopeni in der Nähe von Bukarest ankommt.
    Rumänien und Bulgarien sind dem Schengen-Raum beigetreten. Für Reisende entfallen die Grenzkontrollen an Flug- und Seehäfen. An den Landgrenzen wird vorerst weiter kontrolliert. 31.03.2024 | 0:22 min
    Zypern erfüllt bisher nicht die Voraussetzungen für einen Beitritt und Irland hat auf eine Mitgliedschaft im Schengen-Raum verzichtet. Auch die Nicht-EU-Länder Norwegen, Schweiz, Lichtenstein und Island gehören dem Schengen-Raum an.

    Was waren EU-Meilensteine im 21. Jahrhundert?

    2002 wurde der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel in zunächst 12 EU-Ländern eingeführt. 2004 sind mit Zypern, Malta, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn erstmals zehn weitere Länder der EU beigetreten. 2007 folgte die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien.
    Soldaten auf Pferden zu Fuß. Politiker im Vordergrund mit großem auslandsjournal Logo
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    2013 trat Kroatien als 28. EU-Mitglied bei und drei Jahre später stimmte Großbritannien in einem Referendum für den Brexit, wodurch die EU heute wieder über 27 Mitglieder verfügt.

    Wer zahlt mit dem Euro?

    Bis heute zahlen nur 20 der 27 Mitgliedsländer mit dem Euro. Um den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzen zu können, müssen die Mitgliedstaaten bestimmte Kriterien erfüllen. Demnach darf der Kurs der heimischen Währung eines Landes nicht zu stark schwanken, die Inflation sollte sich in Grenzen halten und das Land muss mindestens zwei Jahre Mitglied im 1999 eingerichteten Wechselkursmechanismus II (WKM II) der EU sein.
    Die Karte zeigt die 20 EU-Staaten, in denen mit Euro gezahlt wird: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Griechenland, Slowenien, Malta, Zypern, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und Kroatien
    Derzeit ist der Euro in Bulgarien, Dänemark, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden nicht die offizielle Währung - aus verschiedenen Gründen. Dänemark hat nach seinem EU-Beitritt beschlossen, die Dänische Krone als Währung beizubehalten. In Schweden stimmten die Bürgerinnen und Bürger 2003 in einem Volksentscheid gegen die Einführung des Euro.
    Bulgarien ist zwar Mitglied des WKM II, doch mehrere Neuwahlen und eine hohe Inflation erschweren einen baldigen Euro-Beitritt. Während Rumänien und Ungarn ebenfalls mit hohen Inflationsraten kämpfen, wollen die Bürgerinnen und Bürger in Polen und Tschechien nationalen Umfragen zufolge bisher lieber ihre Währungen behalten.
    großes Auslandsjournal a im Vordergrund, daneben Frau steht mit Handy neben der Ladefläche von einem LKW
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    Warum haben Montenegro und Kosovo den Euro?

    Montenegro und Kosovo zahlen offiziell mit dem Euro, obwohl sie keine EU-Mitglieder sind. Aufgrund einer hohen Inflation führten sie 1999 in der Hoffnung nach einer stabilen Währung die Deutsche Mark ein. 2002 wechselten beide Staaten, wie auch 20 andere EU-Staaten, zum Euro.

    Neue Mitglieder für die EU



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