Taurus: Kiesewetter zu Scholz - "wir verlieren Vertrauen"

    Scholz zögert bei Taurus:Kiesewetter: "Damit verlieren wir Vertrauen"

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    Kanzler Scholz gehe mit seiner Taurus-Entscheidung erneut einen Sonderweg, sagt CDU-Politiker Kiesewetter. Damit verliere Deutschland "Vertrauen in Europa und den USA".

    Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Pressekonferenz
    Die Bundesregierung will Medienberichten zufolge keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Bundeskanzler Scholz versicherte aber erneut die deutsche Unterstützung.05.10.2023 | 0:16 min
    Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter hat das vorläufige Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörper als einsame Entscheidung kritisiert.
    "Mit der Absage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern und der Verzögerung jeglicher Planung seit Mai geht Deutschland erneut einen Sonderweg", sagte Kiesewetter der Deutschen Presse-Agentur.

    Damit verlieren wir Vertrauen in Europa und den USA und irritieren unsere Partner insbesondere Großbritannien und Frankreich, die bereits ähnliche Marschflugkörper liefern.

    Roderich Kiesewetter, CDU-Verteidigungspolitiker

    Kiesewetter: Befreiung der Krim könnte Ukraine in stärkere Position bringen

    Die Ukraine brauche weitreichende und hochpräzise Waffensysteme, um eine größere Chance zu haben, die russischen Versorgungslinien zur Krim abzuschneiden, über die ein Großteil des russischen Nachschubs laufe.
    Mit der Befreiung der Krim käme die Ukraine in eine stärkere Position, sagte Kiesewetter. "So könnte der Krieg womöglich schneller und mit weniger Blutvergießen beendet werden."

    Röttgen wirft Ampel "kollektives Versagen" vor

    Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen erhob schwere Vorwürfe gegen die Ampel-Regierung. "Dem Kanzler hier zu folgen ist ein kollektives Versagen der Ampel und die Verantwortung für die Folgen trifft die gesamte Ampel", sagte er der "Bild"-Zeitung.
    Für Außenministerin Annalena Baerbock, Vizekanzler Robert Habeck (beide Grüne), Finanzminister Christian Lindner als FDP-Chef und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sei diese Fehlentscheidung zugleich ein fundamentaler Glaubwürdigkeitsverlust.
    Auf der Infografik wird der Marschflugkörper Taurus gezeigt. Die Waffe findet und zerstört ihr Ziel selbstständig. Dafür wird der Flugweg mehrere Tage vorgeplant und in der Waffe abgespeichert.

    Scholz sagt vorläufig "Nein" zu Taurus-Marschflugkörpern

    Scholz hatte sein vorläufiges Nein zu Taurus-Marschflugkörpern am Donnerstag damit begründet, dass er eine Eskalation des Krieges vermeiden will.
    Bei den Waffenlieferungen in die Ukraine müsse beachtet werden, "was uns die Verfassung vorgibt und was unsere Handlungsmöglichkeiten sind", sagte Scholz nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada.
    Man sieht den Ukrainischen Präsident mit dem Remierminister des Vereinigten Königreichs beim Europagipfel
    Ein verheerender russischer Beschuss im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat den Europa-Gipfel in Granada überschattet. Laut Behördenangaben wurden über 50 Menschen getötet.06.10.2023 | 2:45 min
    "Dazu zählt ganz besonders die Tatsache, dass wir selbstverständlich gewährleisten müssen, dass es keine Eskalation des Krieges gibt und dass auch Deutschland nicht Teil der Auseinandersetzung wird."
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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa

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