Was bleibt nach dem Super Tuesday: Trump vs. Biden - again

    Analyse

    Ausblick auf US-Wahlen:Super Tuesday: Die zentralen Ergebnisse

    Anna-Kleiser mit Mütze, Fluss/ Hafenviertel im Hintergrund
    von Anna Kleiser, Washington D.C.
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    Nach dem Super Tuesday ist so gut wie sicher, dass Biden im November wieder gegen Trump antritt. Die Wahlen in 16 Bundesstaaten haben auch Schwächen der Favoriten offengelegt.

    Palm Beach, 06.03.2024: Trump am Super Tuesday
    16 US-Bundesstaaten haben über die Präsidentschaftsnominierungen abgestimmt. Republikanerin Nikki Haley gibt auf – ein zweites Trump-Biden-Duell ist somit fast unausweichlich.06.03.2024 | 2:10 min
    Selten war die Aufmerksamkeit für die US-Vorwahlen so hoch und der wichtigste Tag, Super Tuesday, dabei so berechenbar. Überraschungen wurden keine erwartet und sie sind ausgeblieben. Die großen Gewinner heißen wie erwartet Donald Trump bei den Republikanern und Joe Biden bei den Demokraten.
    Die wichtigen Hinweise für die Präsidentschaftswahl im November stecken tiefer im Detail, sind vor allem für die Wahlkampfteams der Kandidaten relevant. Wo zeigen sich Schwächen der Favoriten? Wo muss im Wahlkampf noch mehr Arbeit, Zeit und Geld investiert werden, um die Wählerschaft zu überzeugen?
    Christian Sievers im Gespräch mit Elmar Theveßen
    "Trump hat mit dicken und düsteren Farben alles Positive zugekleistert" und Biden "zu einem Monster erklärt", so Elmar Theveßen in Washington. Dies ängstige demokratische Wähler.06.03.2024 | 2:56 min

    Entscheidung von Herausforderin Haley erwartet

    Trumps einzige verbleibende parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley schaffte es nicht über einen Achtungsgewinn hinaus. Sie gewann mit Vermont ihren ersten Bundesstaat. Am Wochenende hatte sie in der demokratisch geprägten Hauptstadt Washington D.C. gewonnen. Auch das eher ein symbolischer Sieg. Sie dankte ihren Wählern und machte darauf aufmerksam, dass die Republikaner nicht geeint seien.
    Nun ist klar: Haley steigt aus dem US-Vorwahlkampf aus. Ihre Kandidatur im Feld der Republikaner erschien bereits im Vorfeld aussichtslos. Daher wurde die ganze Nacht bereits darüber diskutiert, wer ihre Wählerschaft für sich gewinnen könnte.
    Lieber Trump oder Haley für die Präsidentschaft?

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    Warum Trump trotz Dominanz angreifbar ist

    Ihr Konkurrent Trump ließ sich im großen, prunkvollen Ballsaal seiner Privatresidenz Mar-a-Lago feiern. Wie sehr Trump die Vorwahlen dominiert, ist beeindruckend. Er hat nahezu alle Vorwahlen gewonnen, meist mit komfortablem Abstand. In seiner Dankesrede ließ er Sticheleien aus, ignorierte Haley.
    Die Mehrheit der republikanischen Basis und Anhänger der MAGA-Bewegung stehen landesweit fest hinter ihm.

    Make America Great Again (Macht Amerika wieder großartig), kurz MAGA, ist ein Slogan, der in US-Präsidentschaftswahlkämpfen schon mehrfach gebraucht worden ist. Seit 2015/2016 ist es der Wahlkampfslogan von Donald Trump. Es ist zu seinem Markenzeichen geworden.

    Als MAGA-Republikaner werden Personen bezeichnet, die Donald Trump politisch unterstützen und seine Auffassung teilen, dass die Wahl 2020 gestohlen wurde und Joe Biden nicht der rechtmäßige Präsident ist. Politikwissenschaftler sprechen seit einiger Zeit von einer MAGA-Bewegung, die Anhänger Trumps vereint.

    Was dabei meist untergeht: Etwa 20 bis zu 40 Prozent der Stimmen bei den republikanischen Vorwahlen gehen nicht an Trump. Moderate Republikaner, unabhängige Konservative und Hochschulabsolventen sind für ihn schwer zu erreichen und wählen Nikki Haley.
    Republikanische Strategen betonen, es liege noch Arbeit vor Trump, um die Partei zu vereinen. In Nachwahlbefragungen geben viele Haley-Wähler an, Trump nicht wählen zu wollen.
    Wen die Demokraten favorisieren

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    Biden unangefochten, aber nicht unverwundbar

    Biden hofft, einige davon abfangen zu können. Die Vorwahlen der Demokraten sind im Vergleich zu 2020, wo Biden überraschend am Super Tuesday zum Favoriten wurde, diesem Jahr öde. Biden hat als Amtsinhaber keine ernstzunehmende Konkurrenz. Biden dankte seinen Wählern in einem Statement, warnte erneut vor Trump und rief zum Kampf für Demokratie auf.
    Für Bidens Team ist die Frage nach der Wahlbeteiligung ein Gradmesser, wie viele Menschen er motivieren kann. In Umfragen gibt es Warnsignale: Kurz vor dem Super Tuesday veröffentlichte die New York Times eine Umfrage, über die Begeisterung für die Kandidaten. Demokratische Wähler zeigten sich nur 23 Prozent begeistert über Biden als Präsidentschaftskandidaten - bei Trump waren es im Vergleich unter republikanischen Wählern 48 Prozent.
    Protestwähler gibt es bisher nur wenige. Im Bundesstaat Minnesota stimmten jedoch um die 20 Prozent der Einwohner für "unentschieden". Vor einer Woche verpassten Wählerinnen in Michigan Biden wegen seiner Israelpolitik einen Denkzettel. Im demokratischen Kalifornien zeigten Nachwahlbefragungen Unzufriedenheit mit Biden - auch in der wichtigen Gruppe der Schwarzen Wähler.
    Schild mit Menschen im Hintergrund
    Mit seiner Israelpolitik hat US-Präsident Biden den Rückhalt der arabischen Community in Michigan verloren. Das könnte ihm bei der Wahl 2024 zum Verhängnis werden. 28.02.2024 | 7:05 min

    Wenig Enthusiasmus für die Neuauflage Biden vs. Trump

    Bei Wählerinnen und Wählern löst die Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump nur wenig Euphorie aus, teils sogar Frust. Diese Wähler nennen immer wieder eine der dritten Optionen, wie No Labels oder Robert F. Kennedy. Im US-Wahlsystem haben sie meist keine Chance, könnten Biden oder Trump aber Wähler abjagen.
    Präsidentschaft: Biden oder Trump?

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    Bis zu den Parteitagen sind es noch mehrere Monate. Erst im Sommer werden die Kandidaten offiziell gekürt und der Präsidentschaftswahlkampf geht in die heiße Phase. Biden und Trump fokussieren sich seit Beginn ihres Wahlkampfs aufeinander. Daran hat dieser Super Tuesday nichts verändert, er wird das Duell nur noch verschärfen.

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