Gesundheitsrisiko in der Küche: Was gegen Fliegen hilft

    Insekten mit Gesundheitsrisiko:Was gegen Fliegen in der Wohnung hilft

    von Jantje Pasternak
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    Die brummenden Insekten sind nicht nur störend, sondern können sogar ein Gesundheitsrisiko in Küche und Wohnung darstellen: Was Stubenfliegen anlockt und was gegen sie hilft.

    Typical: Stubenfliege
    Fliegen können mit ihren Facettenaugen viel mehr Bilder pro Sekunde sehen als Menschen - und sehen herannahende Hände deshalb wie in Zeitlupe.
    Quelle: Imago

    Sind sie erst einmal im Haus, können Stubenfliegen mit ihrem ständigen Brummen selbst den gelassensten Menschen in den Wahnsinn treiben. Außerdem tragen sie häufig Krankheitserreger mit sich, weshalb es gilt, die Tiere möglichst schnell wieder loszuwerden.
    Doch wer schon einmal selbst mit einer Fliege in den eigenen vier Wänden zu tun hatte, weiß genau: So einfach lassen sich die Insekten nicht fangen.

    Mit ihren Facettenaugen können Stubenfliegen fünfmal so viele Bilder pro Sekunde sehen wie der Mensch.

    Christian Ehrlich, Tierexperte

    "Unsere vermeintlich schnell herannahende Hand nehmen die Fliegen deshalb wie in Zeitlupe wahr und ihnen bleibt genug Zeit zum Ausweichen", erklärt Tierexperte Christian Ehrlich.

    Eine Fliege sitzt auf einem Blatt.
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    Die Gemeine Stubenfliege (Musca domestica) hat eine Lebensdauer von circa 28 Tagen. In dieser Zeit kann sie sich vor allem im Sommer bis zu sechs Mal vermehren. Die 150 Eier legt die Fliege bevorzugt in faulige organische Substanzen, wo sich die Larven optimal entwickeln können.

    Stubenfliegen werden von verschiedensten Gerüchen angezogen

    Angelockt werden die Insekten vor allem von zuckerhaltigen Lebensmitteln, die ihnen als Nahrung dienen. Dazu gehören Obst, Säfte, aber auch Süßspeisen.
    Auch die unter anderem im menschlichen Schweiß enthaltene Buttersäure ist für die Fliegen ein Lockmittel. Sie ist der Grund dafür, dass sich Fliegen gerade im Sommer besonders gern auf unserer Haut niederlassen.
    Buttersäure wird außerdem bei der Verwesung organischer Stoffe frei, weshalb Stubenfliegen häufig im häuslichen Biomüll oder auf Exkrementen und Kadavern zu finden sind.
    Ein Insekt.
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    Fliegen als Überträger von Krankheiten

    Steuert die Fliege nach einem solchen Halt also den gedeckten Frühstückstisch an, ist das nicht nur unhygienisch, sondern kann zu einem echten Gesundheitsrisiko werden. Denn Stubenfliegen schmecken mit ihren Füßen und ertasten deshalb jede Nahrungsquelle zunächst ausgiebig.
    So können sich auch einige Krankheitserreger an den Beinen der Fliege sammeln, die sie dann von einem Ort zum nächsten trägt. Bei den Menschen können diese Keime unter anderem Durchfallerkrankungen oder Augeninfektionen auslösen.

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    Hausmittel gegen Stubenfliegen

    Die effektivste und schonendste Methode zur Bekämpfung von Fliegen in Haus oder Wohnung ist die Prävention. Die gängige Empfehlung von Kammerjäger*innen lautet daher, offenstehende Lebensmittel schnellstmöglich zu entfernen und Mülleimer regelmäßig mit Essigreiniger auszuwaschen. Auch Insektenschutzgitter mit einem stabilen Rahmen vor Fenstern und Türen helfen gegen die Tiere.
    Ein wirksames Hausmittel, das die Fliegen sowohl drinnen als auch draußen fernhalten kann, ist das Aufstellen von Duftbarrieren. Hierfür eignen sich ätherische Ölen (wie Lorbeeröl) oder verschiedene Pflanzen und Gewürze (Basilikum, Lavendel, Gewürznelken), die fliegenabwehrende Duftstoffe absondern.
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    Fallen gegen Stubenfliegen

    Sollte es doch einmal eine Stubenfliege in die eigenen vier Wände geschafft haben, helfen meist nur noch invasive Maßnahmen, wobei die natürlichste das Aufstellen einer Venusfliegenfalle oder anderer fleischfressender Pflanzen ist. Auch Klebe- und andere Lockfallen, Insektensprays oder die klassische Fliegenklatsche sind effektiv, sollten jedoch nur als letztes Mittel eingesetzt werden.
    Denn obwohl Stubenfliegen für den Menschen lästig sind, spielen auch sie in der Natur eine wichtige Rolle.

    Die Fliegen dienen vielen Tieren als Grundnahrungsmittel, sind für einen Teil der Bestäubung zuständig und durch ihre Vorliebe für verwesende Materialien auch eine Art Gesundheitspolizei.

    Chistian Ehrlich

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