DFB-Elf siegt mit Rekord 2:0 gegen Frankreich im EM-Test
Starke Leistung im EM-Testspiel:DFB-Elf siegt mit Rekordtor gegen Frankreich
von Christian Nürnberger
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Die DFB-Elf legt einen perfekten Start ins EM-Jahr hin. Beim 2:0 gegen Frankreich schießt Florian Wirtz das schnellste Tor in der DFB-Geschichte.
Perfekter Start für die Nationalmannschaft ins EM-Jahr. Beim Topfavoriten Frankreich gewinnt das umgebaute Team mit 2:0. Wirtz erzielt das schnellste DFB-Tor der Geschichte.23.03.2024 | 9:34 min
Neustart geglückt: Mit einer durchwegs starken Leistung hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das EM-Testspiel gegen Frankreich in Lyon mit 2:0 gewonnen. Die Tore erzielten Florian Wirtz (1. Minute) und Kai Havertz (49.).
Florian Wirtz trifft nach acht Sekunden
Die deutsche Mannschaft ging mit dem schnellsten Tor in ihrer Länderspiel-Geschichte in Führung: Rückkehrer Toni Kroos bediente Florian Wirtz vom Anstoß weg. Der Leverkusener dribbelte ein paar Schritte Richtung französisches Tor und überraschte den Gegner mit einem 20-Meter-Schuss, der nach acht Sekunden Spielzeit im Tor einschlug.
Kroos erklärte nach dem Spiel, der Spielzug zum 1:0 sei genauso geplant gewesen: "Die Standardtrainer haben ja genug Zeit gehabt, vier Monate, sich was auszudenken", sagte er im ZDF:
Wirtz habe es "sensationell" gut gemacht. "Ein überragender Schuss", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Mit seinem Tor hat Wirtz Rekordhalter Lukas Podolski abgelöst, der im Mai 2013 im Spiel gegen Ecuador nach neun Sekunden getroffen hatte.
Anstoß, Pass, Dribbling, Tor: Nach acht Sekunden bringt Florian Wirtz die deutsche Mannschaft in Führung.
Ter Stegen regiert glänzend
In folgenden 15 Minuten blieb Deutschland am Drücker, ehe die Franzosen immer stärker wurden. In der 25. Minute hatten sie ihre bis dato beste Chance, als Kylian Mbappe Torwart Marc-André ter Stegen aus kurzer Distanz mit einem Lupfer überraschen wollte, ter Stegen aber glänzend reagierte.
Auch in der zweiten Halbzeit erwischte die deutsche Mannschaft einen Traumstart. Zunächst zielte Kai Havertz als halblinker Position vorbei (47.). Zwei Minuten später vollendete er einen von Wirtz und Dribbelkünstler Jamal Musiala inszenierten Spielzug zum 2:0 (49.).
Fortan dominierte Deutschland die Partie, zeigte ausgesprochen viel Spielwitz und gestattete dem Gegner kaum Platz für Tormöglichkeiten. Gefährlich wurde es nur in der 55. Minute, als Ousmane Dembélé aus 20 Metern knapp am langen Eck vorbeischlenzte.
Keeper Samba verhindert Schlimmeres für Frankreich
Gegen Ende des Spiels durften sich Gastgeber bei ihrem Torwart Brice Samba bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. In der 79. Minute lenkte er einen Schuss von DFB-Debütant Maximilian Mittelstädt zur Ecke.
Zwei Minuten später muss Samba doppelt ran: Zunächst parierte er nach einer Ecke gegen den inzwischen eingewechselten Thomas Müller. Im Nachfassen passte Chris Führich auf Deniz Undav, dessen 20-Meter-Schuss von Samba mit einer Hand abgewehrt wurde. Auch Führich und Undav waren von der Bank gekommen.
Rüdiger verhindert Mittelstädts Eigentor
Am Ende waren die Franzosen dann doch noch einem Tor nahe, doch Antonio Rüdiger rettete kurz vor Linie mit einer artistischen Einlage und hatte dabei Glück, dass er die Latte traf (88.). Mittelstädt atmete besonders tief durch, es wäre sein Eigentor gewesen.
Das deutsche Spiel wirkte dank Kroos' Übersicht stark verbessert, neben ihm stopfte Robert Andrich die Löcher. "Toni Kroos war unfassbar. Er war Taktgeber, hat unglaublich viel gearbeitet. Er gibt den anderen Spielern so viel Sicherheit", lobte Nagelsmann im ZDF.
Deutsche Abwehr mit gelegentlichen Problemen
Während der kurzen starken Phase der Franzosen retteten die Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Jonathan Tah einige Male in höchster Not. Maximilian Mittelstädt hatte auf der linken Abwehrseite Probleme gegen den schnellen Ex-Dortmunder Ousmane Dembele, wurde aber von Kroos ausdrücklich gelobt: "Wenn ich Maxi Mittelstädt sehe, wie abgeklärt der das gemacht hat in seinem ersten Länderspiel, das ist absolut hervorzuheben."
Auf der anderen Seite lief Joshua Kimmich gelegentlich Kylian Mbappe hinterher - was nichts daran änderte, dass DFB-Sportdirektor Rudi Völler "mit das Beste, was wir in den letzten Jahren gespielt haben" sah.
"Fassungslos" hätten ihn Äußerungen aus der Politik zum Ausrüsterwechsel gemacht, sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Ohne Kenntnis von Fakten" sei kommentiert worden.23.03.2024 | 3:03 min