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Schlafplätze, Futter:Fünf Tipps, wie Igel im Garten überleben
von Christian Ehrlich
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Igel gehören zu den bedrohten Tierarten. Das Insektensterben, "aufgeräumte" Gärten und der Klimawandel lassen die Populationen einbrechen. Fünf Tipps, wie jeder helfen kann.
Tierexperte Christian Ehrlich baut ein Igel-Haus.13.10.2023 | 7:46 min
Es gibt immer weniger Igel in Deutschland. In manchen Regionen könnte er bald aussterben. Menschen mit Gärten können aber dazu beitragen, dass es wieder mehr Igel gibt und diese nachts im eigenen Garten beobachtet werden können.
Tipp 1: Schlafplätze für Igel
Die nachtaktiven Igel benötigen als Quartier für den Schlaf am Tag und den langen Winterschlaf einen sicheren Unterschlupf, der trocken ist und Feinde abhält. Ideal sind Haufen aus Ästen, Zweigen und Laub, die im Herbst aufgeschichtet werden und dann unberührt liegen bleiben.
Alternativ kann man auch ein Igelhaus bauen oder kaufen und im Garten an einem ruhigen Ort platzieren. Ein so genannter Labyrintheingang sorgt dafür, dass Marder oder Katzen nicht so leicht die Igel stören können, eine Rattenklappe, dass die großen Nager nicht einziehen. Für den Winterschlaf muss das Igelhaus mit Zweigen und Laub bedeckt werden als Isolation vor der Kälte.
Tipp 2: Futter für Igel
Igel gehören zu den "Nützlingen" im Garten, da sie allerlei Insekten, Würmer, Schnecken und Spinnen fressen. In Ziergärten haben es Insekten aber zunehmend schwerer. Kurz geschnittene Rasenflächen, nicht heimische Pflanzen, aufgeräumte Beete und - am schlimmsten - Schottergärten machen ein Überleben oft unmöglich, da auf solchen Flächen kaum Insekten überleben können.
Wer für Igel etwas tun möchte, braucht also keinen Napf mit Katzenfutter raus zu stellen, sondern sollte ein paar "wilde Ecken" im Garten zulassen, die übrigens auch toll aussehen können. Dazu gehören Wildblumenwiesen, Totholzhaufen oder Benjeshecken sowie ein Komposthaufen. Übrigens hilft vor allem im Sommer ein Schälchen Wasser Igeln und anderen Tieren.
Quelle: Imago
Der in Deutschland heimische Braunbrustigel hat eine Körperlänge von 22 bis 30 Zentimetern. Sein Schwänzchen ist meistens gar nicht zu sehen; das ist nur zwei Zentimeter lang. Die stacheligen Tiere können bis zu 1.500 Gramm wiegen - das erreichen aber nur wenige Tiere mit ihren Fettreserven vor der Winterruhe.
Besonders auffällig sind die bis zu 7.500 Stacheln, die ein ausgewachsener Igel besitzt und die das Tier vor natürlichen Feinden schützen. Fühlt sich ein Igel bedroht, zieht er sich zu einem "Ball" zusammen und ist dann von allen Seiten geschützt.
Besonders auffällig sind die bis zu 7.500 Stacheln, die ein ausgewachsener Igel besitzt und die das Tier vor natürlichen Feinden schützen. Fühlt sich ein Igel bedroht, zieht er sich zu einem "Ball" zusammen und ist dann von allen Seiten geschützt.
Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger, die sich nur zur Paarung treffen und sonst eher aus dem Weg gehen. Die Jungen werden je nach Region und Witterung zwischen Juni und September geboren, meist sind es vier bis fünf Babys. Wird die Mutter bei der Aufzucht gestört, trägt sie die Kleinen in ein Ersatzversteck oder tötet sie sogar. Daher sollten Igel in ihren Verstecken auch in der warmen Jahreszeit nicht gestört werden.
Igel können bis zu 16 Jahre alt werden. Die Nacht verbringen die Igel vor allem mit der Suche nach Nahrung; dazu sind sie hauptsächlich am frühen Abend (18 bis 22 Uhr) und kurz nach Mitternacht (0 bis 3 Uhr) unterwegs. Dabei können sie Strecken von zwei bis drei Kilometern pro Nacht zurücklegen.
Igel können bis zu 16 Jahre alt werden. Die Nacht verbringen die Igel vor allem mit der Suche nach Nahrung; dazu sind sie hauptsächlich am frühen Abend (18 bis 22 Uhr) und kurz nach Mitternacht (0 bis 3 Uhr) unterwegs. Dabei können sie Strecken von zwei bis drei Kilometern pro Nacht zurücklegen.
Tipp 3: Korridore für Igel
Oft können Igel in Gärten nicht überleben, weil sie nicht von einem Grundstück zum anderen wechseln können bei der Suche nach Nahrung. Beim verzweifelten Versuch, durch Zäune zu gelangen, bleiben manchmal sogar Igel stecken und sterben. Daher sollten igelfreundliche Gartenbesitzer*innen kleine Durchlässe (12 x 12 Zentimeter) in Zäunen oder Mauern lassen.
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Tipp 4: Kein Gift im Garten
Insektengifte sind noch immer eine große Gefahr für Igel im Garten. Denn die Igel bemerken nicht, wenn ein Insekt bereits mit dem Gift in Berührung kam und deswegen "halb tot" und leicht zu fangen ist. Igel fressen dann das Gift mit und können daran versterben.
Auch Gift gegen Mäuse und Ratten birgt diese Gefahr. Daher besser komplett auf Gift im Garten verzichten - und lieber Igel die Insekten dezimieren lassen.
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Tipp 5: Vorsicht beim Rasenmähen
Igelstationen berichten seit Jahren von immer weiter steigenden Zahlen an schwerverletzten Igeln, die mit Schnittwunden am ganzen Körper eingeliefert werden. Die meisten dieser Tiere wurden durch Gartengeräte verletzt und sterben daran. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch, denn Igel verstecken sich, wenn sie verletzt wurden.
Vor dem Mähen oder Mulchen von hohen Grasflächen und vor allem beim Arbeiten mit Motorsensen oder Freischneidern unter Hecken sollte daher die Fläche vorher nach Igeln abgesucht werden. Die immer beliebteren Mährobotor sind zudem eine große Gefahr für Igel, da sie unbeaufsichtigt fahren. Wissenschaftler warnen daher vor der Nutzung dieser Geräte in der Nacht.
Quelle: dpa
Immer wieder geraten Igel in Notlagen. Ein großes Problem ist, dass Wunden von verletzten Igeln sehr schnell von Fliegenmaden besiedelt werden. Daher ist es meistens sinnvoll, Igel mit sichtbaren, auch recht kleinen offenen Verletzungen zu einer Igelstation zu bringen, damit sie dort behandelt werden können.
Am häufigsten geraten Jungigel vor der Winterruhe in Gefahr, weil sie sich nicht genügend Fett angefressen haben. Das kann an mangelnden Futterquellen oder einer späten Geburt liegen. Im Spätherbst sollten Igel über 500 Gramm auf die Waage bringen; ansonsten ist es ratsam, auch sie zu Experten in eine Igelstation zu bringen. Kontaktdaten zu diesen Stationen bekommt man über das Internet oder bei Tierärzten.
Eine Faustregel: Wenn Igel tagsüber herumlaufen, ist das fast immer ein Zeichen für Unterernährung oder Krankheit. Dann sollte man sich des Tieres annehmen und es zu Experten bringen. Achtung: Fütterung mit sogenanntem Igelfutter aus dem Handel oder zum Beispiel auch Milch ist sehr problematisch für Igel. Also besser erst fragen und dann handeln.
Achtung: Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur im Notfall eingefangen werden. Ansonsten sind die Störung der Tiere sowie auch das Einfangen oder Umsetzen strafbar.
Am häufigsten geraten Jungigel vor der Winterruhe in Gefahr, weil sie sich nicht genügend Fett angefressen haben. Das kann an mangelnden Futterquellen oder einer späten Geburt liegen. Im Spätherbst sollten Igel über 500 Gramm auf die Waage bringen; ansonsten ist es ratsam, auch sie zu Experten in eine Igelstation zu bringen. Kontaktdaten zu diesen Stationen bekommt man über das Internet oder bei Tierärzten.
Eine Faustregel: Wenn Igel tagsüber herumlaufen, ist das fast immer ein Zeichen für Unterernährung oder Krankheit. Dann sollte man sich des Tieres annehmen und es zu Experten bringen. Achtung: Fütterung mit sogenanntem Igelfutter aus dem Handel oder zum Beispiel auch Milch ist sehr problematisch für Igel. Also besser erst fragen und dann handeln.
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